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Radwegenetz in MV

▶ Neustrelitz will alles für die Radfahrer tun

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Noch in diesem Jahr will die Stadt einer neuen Arbeitsgemeinschaft beitreten. In der dreht sich alles um Zweiradfahrer, denn denen geht es in der Gegend wohl noch nicht richtig gut.
Veröffentlicht:06.07.2020, 06:30

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Radfahren in Neustrelitz und Umgebung geht, aber nicht gut genug. Das findet Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) und will das ändern. Am 19. Oktober, wenn die Stadtvertreter mitgehen, solle Neustrelitz in die Arbeitsgemeinschaft für fahrrad- und fußgängerfreundliche Kommunen Mecklenburg-Vorpommern (AGFK) eintreten. Derzeit befinde sich die AGFK in Gründung, teilt der Kommunalpolitiker mit. Zugleich verweist er auf eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung, wonach Autofahrer beim Überholen von Radfahrern nun definitiv mindestens eineinhalb Meter Abstand einhalten müssen.

„Außerorts gelten sogar zwei Meter“, betont der Bürgermeister. Er sei froh, dass die Regelung nun in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben ist. Allzu oft habe er selbst erleben müssen, wie Lastwagen mit wenigen Zentimetern Abstand an ihm vorbei preschten. „Da macht man schon die Augen zu, weil man denkt, gleich ist es vorbei.“ Andreas Grund ist sich sicher: In den kommenden Jahren wird sich für Radfahrer in Deutschland vieles verbessern, und Neustrelitz muss dabei sein.

Radfahren ist neues Politikfeld

Das bestätigt Projektkoordinator Tim Birkholz, der die neue Arbeitsgemeinschaft aufbaut und vorantreibt. „Radfahren ist ein ganz neues Politikfeld. Ab 2021 wird der Bund die Radverkehrspolitik fördern wie noch nie.“ Auch Landes-Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) habe Unterstützung zugesagt. Weitere Mitglieder der in Gründung befindlichen Arbeitsgemeinschaft sind die Städte Rostock, Schwerin, Stralsund, Greifswald, Wismar, Anklam und die Gemeinde Ostseebad Heringsdorf. Die AGFK beschränkt sich nicht auf Mecklenburg-Vorpommern. Alle anderen Bundesländer wollen auch mitmachen.

„Wir brauchen ein vernünftiges Radwegenetz und eine Strategie für das ganze Land“, sagt Andreas Grund. Neustrelitz könne nicht isoliert betrachtet werden, sondern müsse mit allen Dörfern und Städten zusammenarbeiten. Nur so sei es möglich, das Radfahren im Land komfortabler zu gestalten. Tim Birkholz weist darauf hin, dass der Gesetzgeber noch eine weitere Regel eingeführt hat. So sei es Radfahrern neuerdings gestattet, zu zweit nebeneinander zu fahren. „Das gesellige Nebeneinanderfahren ist erlaubt, solange niemand behindert wird“, erklärt er und verspricht: „M-V steigt auf“.