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Zu laut

Neustrelitz will Lkw-Verbot in der Innenstadt

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Sie machen Lärm, verursachen riesige Mengen Abgase und sorgen für Straßenschäden: große Laster. Doch damit soll in der Stadt bald Schluss sein.
Veröffentlicht:18.10.2018, 14:29

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In Neustrelitz sollen schwere Lastkraftwagen bald nicht mehr durch die Innenstadt fahren dürfen. Da waren sich Stadtvertreter und die Stadtverwaltung auf der jüngsten Bauausschusssitzung einig. Vor allem der Durchgangsverkehr durch die engen Straßen in der Innenstadt könnte bald ein Ende haben.

Schon seit Jahren sind Anwohner und die Stadt genervt, weil die riesigen Sattelzüge als regelrechte Krachmacher durch die Innenstadt donnern. Eigentlich sollten sie die Umgehungsstraße nutzen, doch viele nehmen die Innenstadt als Abkürzung, um zum Beispiel schneller ins Gewerbegebiet am Bürgerseeweg zu kommen. Doch bis es soweit ist und die 40-Tonner tatsächlich von den Straßen im Zentrum gebannt sind, wird es noch einige Zeit dauern.

Zunächst muss ein Plan her

Falk Jagszent (Grüne) fragte auf der Sitzung, warum in der Innenstadt nicht sofort Tempo 30 und ein Durchfahrtsverbot für Lkw eingeführt werde, wenn sich doch alle einig seien. „Das geht nicht so einfach“, erklärte Baudezernet Karsten Rohde. „Wir müssen das Stadtgebiet in seiner Gesamtheit betrachten und einen Plan ausarbeiten.“ Um diesen Verkehrsentwicklungsplan aktualisieren zu können, brauche es belastbare Zahlen. Deshalb sollen ab Jahresende Verkehrszählungen auf allen relevanten Straßen in der Innenstadt und Lärmmessungen durchgeführt werden. „Sobald nach den Bauarbeiten in der Semmelweisstraße der Verkehr wieder fließt, wollen wir damit beginnen, denn zurzeit sind die Verkehrsströme durch die Sperrung der Straße verfälscht“, erklärt Axel Zimmermann, Leiter des Stadtplanungsamtes.

Stadt darf nicht allein entscheiden

Ein Verbot soll es vor allem in den Straßen geben, die zum Markt führen oder im Stadtkern liegen. Der äußere Stadtring soll nicht betroffen sein. Auf der Grundlage der Zählungen werde dann simuliert, wie sich der Verkehr durch ein Verbot verlagern könne. „Wir müssen uns ja auch angucken, wo die Lkw dann langfahren, um zu vermeiden, dass plötzlich an anderen Stellen Probleme auftreten“, so Zimmermann. Händler und Geschäftsleute brauchen sich keine Sorgen um ein Verbot machen. „Der Anlieferverkehr wird von einem Verbot natürlich ausgenommen“, sagt Zimmermann.

Doch über ein Verbot kann die Stadt nicht alleine entscheiden. „Durch Neustrelitz führt die Landesstraße 25 direkt durch die Innenstadt und über den Markt, da müssen wir zum Beispiel mit dem Straßenbauamt abklären, ob ein Verbot möglich sei, denn eigentlich sollen Landesstraßen für den Lkw-Verkehr frei gehalten werden“, so Zimmermann. Die Verwaltung erarbeitet aus diesem Grund eine Liste, welche Behörde mit in das Vorhaben einbezogen werden muss. Ziel der Stadtverwaltung ist es, bis zur Sommerpause im kommenden Jahr den Entwurf für ein Lkw-Verbot fertigzuhaben.