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Umweltbelastung

Stadtvertreter fordern mehr Klimaschutz beim Bauen

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Der Gebäudesektor trage auch in Neustrelitz zu CO-2-Emissionen bei. Eine Fraktion der Stadtvertretung beantragte daher neue Regeln beim Bauen und Sanieren.
Veröffentlicht:30.06.2022, 06:01

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Einen Vorstoß für mehr Klimaschutz beim Bauen und Sanieren von Gebäuden hat die Fraktion Grüne/FDP/PuLS kürzlich in der Stadtvertretung Neustrelitz gewagt. Durchsetzen konnte sich die Fraktion mit ihrem Beschlussvorschlag letztlich zwar nicht, vom Tisch ist das Thema aber auch nicht. Das Papier wurde zurück in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau verwiesen.

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Dämmung mit Naturstoffen angeregt

„Wir wollen einen Impuls setzen und müssen über Einsparpotenziale reden“, erklärte Falk Jagszent (Grüne) noch mal, worauf die Vorlage abziele. Vor allem der Gebäudesektor trage in Deutschland noch viel zu viel zu den CO-2-Emissionen bei. Im Beschluss wurden daher verschiedene Punkte genannt, die künftig beim Bauen in Neustrelitz zur Anwendung kommen sollten, um den Verbrauch von Kohlendioxid abzusenken. So solle etwa die Nutzung fossiler Energieträger für die Wärmeversorgung ausgeschlossen werden. Und es soll auf energiesparende Dämmung mit Naturbaustoffen geachtet werden.

Was ist umsetzbar?

Während die Vorschläge bei manchem Stadtvertreter auf gänzliche Ablehnung stießen, zeigten sich andere zumindest gesprächsbereit. Das Thema sei im Bauausschuss schon rege diskutiert worden, es gebe jedoch weiterhin noch Beratungsbedarf, stellte etwa Andreas Petters (CDU) fest und beantragte daher sogleich, die Sache nochmals in den Fachausschuss zurückzuweisen. „Wir müssen uns noch mal darüber unterhalten, was umsetzbar ist und was nicht“, so Petters. Dieser Idee konnte auch Thomas Kowarik aus der Linksfraktion viel abgewinnen. „Da ist viel Gutes dran, aber auch wir sind der Meinung, dass noch mal im Ausschuss darüber beraten werden muss“, so Kowarik.

„Ungünstiger Zeitpunkt”

Hagen Häusser-Nixdorf (AfD) erinnerte daran, dass Bauen derzeit so teuer geworden sei, dass sich normale Familien ein Eigenheim schon gar nicht mehr leisten können. Vorgaben, wie sie hier per Beschluss erreicht werden sollen, müssen freiwillige Entscheidung bleiben, erklärte er. Auch Helge Oehlschläger (SPD) fand im Hinblick auf Materialmangel und hohe Baupreise, dass aktuell der „denkbar ungünstigste Zeitpunkt“ gewählt wurde, und unterstützte den Antrag zur Zurückstellung in den Fachausschuss. Damit konnte letzten Endes auch die Fraktion Grüne/FDP/PuLS mitgehen.