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Fußgänger-Check

Strelitzer Gehwege unter der Lupe

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Wer in Neustrelitz zu Fuß unterwegs ist, hat allerhand Grund zur Freude, aber auch mit der einen oder anderen Schwierigkeit zu kämpfen. Das ist das Ergebnis eines Fußverkehrs-Checks – der nicht ohne Auswirkungen bleiben wird.
Veröffentlicht:21.10.2018, 17:31

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In Neustrelitz lässt es sich gut zu Fuß gehen. Diese Fazit zog der Fachverband Fußverkehr Deutschland nach einem Fußverkehrs-Check in der Innenstadt. „Wir bemängeln auf hohem Niveau. In anderen Städten gibt es deutlich mehr Probleme, in Neustrelitz haben wir nur Kleinigkeiten gefunden“, sagte Verbands-Sprecher Patrick Riskowsky. Dennoch will die Stadt die Bedingungen für Fußgänger weiter optimieren und hat sich darum beim Fußverkehrsverband als Modellstadt beworben. „Es gibt immer etwas zu verbessern, und das wollen wir in Angriff nehmen“, sagte Stadtsprecherin Petra Ludewig.

Am Marktplatz ist es kompliziert

Natürlich fand die Gruppe aus Neustrelitzern und Vertretern des Fachverbandes auch einige Mängel, als sie bei einem zweieinhalbstündigen Rundgang durch die Innenstadt Pflaster, Kreuzungen, Gehwege, Einfahrten, Treppen, Straßenquerungen und mehr unter die Füße nahm.

Die Situation im Bereich des Marktplatzes schätzten die Fußweg-Experten zum Beispiel als kompliziert ein. „Der Markt ist schwer zugänglich, weil so viele Autos fahren“, sagte Bertram Weisshaar vom Fachverband. Weil Autos Vorrang haben, müssen die Fußgänger so schnell wie möglich die Straße queren. Autos wiederum dürfen nur so schnell fahren, dass sie jederzeit anhalten können.

Unglückliche Situation vor dem Carolinum

Das sei für keinen zufriedenstellend und würde so manchen verunsichern. Bertram Weisshaar schlug einen verkehrsberuhigten Bereich vor, auch Spielstraße genannt. Fußgänger dürften dann die Straße in ihrer ganzen Breite nutzen, Kinderspiele wären überall erlaubt, und Fahrzeugführer dürften die Fußgänger nicht behindern.

Als unglückliche Lösung wurde die Situation vor dem Gymnasium Carolinum empfunden. Der Vorplatz der Schule wird durch die Louisenstraße vom Naherholungsgebiet Glambecker See regelrecht abgeschnitten. „Die Straße wirkt wie eine trennende Zäsur, die nicht die Lust am Spazierengehen weckt“, sagte Patrick Riskowsky. Der Vorschlag: Die Fahrbahn verbreitern und eine lange Mittelinsel einbauen, die Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtert und schmackhaft macht.

Auswertung bis Jahresende

Bis zum Jahresende soll der Fußverkehrs-Check ausgewertet werden. Im Februar steht eine weitere Gesprächsrunde an. „Manches würde nicht viel kosten, andere Vorschläge sind schon aufwendiger“, sagte Petra Ludewig. Auf jeden Fall aber sollen die Erkenntnisse und Vorschläge aus dem Test in künftige Baumaßnahmen einfließen – zum Beispiel im Stadtteil Altstrelitz, auf dessen Gehwegen sich in den kommenden Jahren allerhand bewegen wird.