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Seelsorger

Strelitzer Helfer-Team braucht Verstärkung

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Es kann ein Unfall sein, bei dem ein Mensch zu Schaden gekommen ist, oder ein Leben hat auf tragische Weise ein Ende gefunden. Rita Tiedt und mit ihr sieben weitere Strelitzer leisten in solchen Situationen Beistand. Im vergangenen Jahr immerhin 19 Mal.
Veröffentlicht:09.01.2014, 18:12

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Welche Worte an Angehörige sind angemessen, wenn ein Mensch sich das Leben nahm oder seinem Dasein durch ein anderes ­tragisches Ereignis vorzeitig ein Ende gesetzt wurde? Für Notfallseelsorgerin Rita Tiedt steht die Frage immer neu, geht es um einen Augenblick, für den es keinen Fahrplan gibt.   „Ich bin da für die Menschen, fange sie auf. Und ich bleibe, auch wenn andere gegangen sind“, beschreibt Rita Tiedt, die seit 2005 in der Notfallseelsorge arbeitet, ihr Credo.

Zusammen mit ihr stehen in der Mecklenburgischen Seenplatte sieben Frauen und Männer bereit, in Krisensituationen Beistand zu leisten. Die Gruppe könnte größer sein, neue Mitstreiter sind gern gesehen. Im Mai beginnt eine Ausbildung für ehrenamtliche Notfall­begleitung. Niemand, der sich dafür interessiert, muss also Sorge haben, ohne Vorkenntnisse los zu müssen.

 Die Seelsorger waren im vorigen Jahr 19 Mal unterwegs: Einsätze nach Verkehrsunfällen, nach Suiziden. Manchmal fallen Menschen auch einfach tot um und keiner weiß, ­warum so etwas passiert. Wenn in solchen schrecklichen Situationen Hilfe gewünscht wird, sind die Notfallseelsorger da.

„Allerdings erreicht man uns nicht direkt, wir werden von der Rettungsleitstelle angefordert“, erklärt Rita Tiedt, die seit wenigen Monaten Pastorin im Ruhestand ist und mit dem Thema Seelsorge schon deshalb bestens vertraut ist. Für die Arbeit als Notfallseelsorger sind körperliche und seelische Belastbarkeit, eine eigene gefestigte Lebenssituation sowie eine aktive Freizeit­gestaltung wichtig. Letzteres hilft, das Erlebte wieder von der Festplatte zu bekommen.

Die hiesigen Notfallseelsorger arbeiten unter dem Dach der Johanniter-Unfallhilfe. Außer dem  in der Ausbildung Erlernten, der eigenen Lebenserfahrung und dem immer wichtigen Bauchgefühl gibt es wenig Hilfsmittel bei der Arbeit. Einen Teddy als Kuscheltier etwa, der Kindern als kleiner Tröster helfen kann. Ansonsten ist der ganze Mensch gefragt mit seiner Fähigkeit, anderen Zuwendung zu geben. Wer sich für das Ehrenamt interessiert, kann sich an Gruppenleiterin Rita Tiedt unter 0151 14131248 wenden. Eine konfessionelle Bindung  ist  nicht Voraussetzung.