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Preisanstieg

Strom und Gas werden in Neustrelitz bald teurer

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Kunden der Stadtwerke Neustrelitz müssen im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen – aber längst nicht alle. Manche sparen sogar.
Veröffentlicht:24.11.2018, 10:07

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Wer bei den Stadtwerken Neustrelitz Strom und Gas bezieht, muss im kommenden Jahr unter Umständen etwas tiefer in die Tasche greifen. Über mehrere Jahre konnte der Energieversorger die Strom- und Gaspreise trotz steigender Steuern und Abgaben stabil halten. Jetzt sieht sich das Unternehmen, wie die meisten anderen Stadtwerke auch, gezwungen, die Preise anzuheben.

Die Preissteigerungen sind je nach Tarif unterschiedlich. Eine dreiköpfige Familie, die die Grundversorgung bezieht und einen durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 2000 Kilowattstunden hat, muss für Strom im Jahr 2019 rund 47 Euro mehr bezahlen als bisher. Das sind knapp 4 Euro mehr im Monat.

Tipp: Tarifwechsel

Nicht wenig Geld, doch für solche Familien hat Frank Reinstein, bei den Stadtwerken stellvertretender Leiter der Abteilung Vertrieb und Abrechnungen, einen Tipp parat: Tarifwechsel. Wenn die Familie zu Strelitz.Strom24-plus wechselt, beträgt für sie die Preiserhöhung nur noch 17 Euro pro Jahr, also 1,40 Euro im Monat. „Das betrifft viele unserer Kunden. Viele haben noch die alte Grundversorgung, obwohl wir bessere Tarife haben. Das ist in Neustrelitz historisch gewachsen“, sagte Frank Reinstein.

Mit Preisentwicklung auf dem Weltmarkt begründet

Ähnlich verhält es sich bei den Gaspreisen. Bei einem Einfamilienhaus mit Grundversorgung, das jährlich 20 000 Kilowattstunden verbraucht, beträgt die Preissteigerung 109,48 Euro im Jahr. Wenn diese Familie zu Strelitz.Gas24-plus wechselt, wird für sie der Gaspreis sogar günstiger. Gegenüber der Grundversorgung spart die Familie 116,72 Euro im Jahr. „Damit ist die Erhöhung beim Strom also mehr als wettgemacht“, sagte Frank Schmetzke.

Wer sich also über die Ankündigung der Preiserhöhung ärgere, die in diesen Tagen in den Briefkästen lag, dem sei ein Anruf bei den Stadtwerken oder ein persönlicher Besuch im Kundenzentrum in der Wilhelm-Stolte-Straße 90 in Altstrelitz zu empfehlen. „Den meisten Kunden können wir helfen.“

Dem Unternehmen bleibe nichts anderes übrig, als die Preise zu erhöhen. Die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt könnten die Neustrelitzer Stadtwerke nämlich nicht beeinflussen. „Seit etwas mehr als zwei Jahren steigen die Preise an den Energiebörsen deutlich, während es bei dem Kostenblock Steuern und Abgaben kaum Entlastung gibt“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schmetzke den Hintergrund.

Heißer Sommer ist schuld

Auch der extrem trockene und heiße Sommer habe die Strompreise in die Höhe getrieben. Wegen niedriger Wasserstände in den Flüssen und für die Kühlung nicht ausreichende Wassertemperaturen sei Kraftwerksleistung bei Atom- und Wasserkraft, Braun- und Steinkohle gedrosselt worden. „Wind und Sonnenkraft konnten das nicht ausgleichen, ohne sie wäre es aber noch schlimmer geworden“, so Frank Schmetzke. Ebenfalls gestiegen seien die Nutzentgelte für die Netze und die Kosten des Messstellenbetriebs.

„Etwa 54 Prozent des Preises, den unsere Kunden für Strom zahlen, sind staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen. Der Anteil der Nutzentgelte beträgt zusätzliche 24 Prozent“, erklärt der Stadtwerke-Chef. Diese Faktoren können die Stadtwerke nicht beeinflussen. Das Unternehmen habe also nur wenig Einfluss auf die Preise. Diese wenigen Möglichkeiten würden die Stadtwerke jedoch voll ausschöpfen. „Wir beobachten ständig die Börse, spekulieren nicht, kaufen nicht blind, handeln Mengenrabatte aus.“

Im Vergleich zu anderen Anbietern seien die Preise der Stadtwerke „human“. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren 1000 Abnehmer dazu gewonnen. Das spricht dafür, dass wir gute Angebote machen.“

16 000 Stromkunden

Vielen der 16 000 Stromabnehmer und der 5000 Gasabnehmer aus Neustrelitz, dem Amtsbereich Neustrelitz-Land, der Feldberger Seenlandschaft und der Mecklenburgischen Kleinseenplatte sei es überdies eine Herzensangelegenheit, bei dem lokalen Anbieter zu kaufen. „Bei uns bleiben die Erträge in der Region. „Wir gestalten den Tiergarten, unterstützen lokale Vereine und Projekte, sponsern die Tanzkompanie und vieles mehr. Das finden viele Leute schön.“