Freilaufende Schafe
Tiere sind noch immer unterwegs
Tornowhof / Lesedauer: 3 min
Vier Schafe sorgen nach wie vor in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft für Unruhe. Die Tiere bewegen sich bereits seit mehreren Monaten frei, sie sind offenbar von einer Herde ausgebüchst und stehen vor allem zwischen Tornowhof und Wittenhagen auf den Weiden. Nordkurier-Leserin Iris Munzel hat sich an die Redaktion gewandt, nachdem sich der Nordkurier auch schon Ende Oktober mit dem Thema beschäftigt hatte. Iris Munzel macht sich Sorgen um das Tierwohl, ausserdem sieht sie eine Gefahr für die Verkehrssicherheit, weil die Tiere auch über die Straße laufen würden.
So einfach aus der Welt schaffen lässt sich das Problem aber nach wie vor nicht. Konstanze Kunze, Leiterin des Sachgebiets Ordnung und Sicherheit in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft, bestätigte dem Nordkurier, dass der Halter der Tiere, anders als noch Ende Oktober angenommen, nun doch noch nicht ermittelt werden konnte. Es habe immer wieder Anhaltspunkte gegeben, letztlich konnte aber niemand ausfindig gemacht werden, dem die Tiere gehören. Sie würden auch keine Marke tragen. Einfangen ließen sich die Tiere nicht, sie seien inzwischen verwildert. Eine Verpflichtung zur Einzäunung der Fläche auf der sie sich befinden, sieht die Gemeinde nicht als gegeben, zumal sich die Tiere zufällig auf der besagten Weide bei Tornowhof aufhalten. „Wir müssen abschätzen, wie hoch die Gefährdung im Vergleich etwa zu Wildschweinen und Rehen ist. Das ist unsere Hürde”, sagte Kunze. Sie verwies zudem darauf, dass der Verkehrsteilnehmer nicht vor allem geschützt werden könne.
Die Tiere haben noch genug zu fressen
Die Jagdbehörde wird nicht aktiv. Sie „kümmert“ sich auch nicht um den Abschuss von Schafen, da diese kein jagdbares Wild sind, teilte Landkreissprecherin Haidrun Pergande auf Nordkurier-Nachfrage mit. Es werde auch grundsätzlich nicht so ohne Weiteres eine waffenrechtliche Erlaubnis zum Abschuss von Schafen erteilt. Es sei denn, der Eigentümer der Tiere beantrage selbst den Abschuss. „Aber auch dann ist die Hürde sehr hoch – nur, wenn die Tiere eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellen und es absolut nicht möglich war, sie einzufangen”, verdeutlicht Pergande.
Im kreislichen Veterinäramt werden die Tiere derzeit als nicht gefährdet angesehen. Derzeit bekämen sie noch genug Futter, sagte Dr. Guntram Wagner, Leiter des Veterinäramtes. Probleme mit verwilderten Schafen gibt es immer einmal wieder. Der Neustrelitzer Veterinär Wulf Bednorz hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Tiere auch geschoren werden müssten. „Die meisten Rassen wurden zur Wollproduktion gezüchtet. Wenn die nicht geschoren werden, hängt das Fell bald bis zu den Klauen.“
Konstanze Kunze bittet indessen, Bürger, die Hinweise zur Herkunft der Tiere geben können, sich in der Gemeindeverwaltung (039831 25021) zu melden. Möglicherweise stammen die Schafböcke sogar aus dem Brandenburgischen.