Tierquälerei
Trächtige Katze bei Woldegk angeschossen
Woldegk / Lesedauer: 3 min
Hunde und Katzen sorgten in den vergangenen Tagen für Scherereien in Woldegk und Umgebung. Mehrmals musste die Polizei ausrücken, um frei laufende Hunde wieder einzufangen. So hielten zwischen Woldegk und Rehberg am Sonntag zwei kaukasische Schäferhunde die Beamten auf Trab. Anwohnern waren die imposanten Tiere aufgefallen, als sie entlang der Landstraße von Woldegk in Richtung Rehberg liefen. Die Polizei wurde um Hilfe gerufen. Mehrere Versuche der Beamten, die Hunde einzufangen, scheiterten. Erst als die Tiere nach der langen Laufstrecke ermüdet waren, konnten sie an die Leine gelegt werden. Da der Halter nicht zu erreichen war, wurde die Fundtierstelle des Pferdesportvereins Woldegk benachrichtigt, die die Tiere in Obhut nahm.
Hütehund läuft immer noch frei herum
Wenige Tage zuvor war ein herrenloser Schäferhund an der Autobahnzufahrt bei Golm unterwegs. Eine beherzte Autofahrerin griff sich den Hund, nahm ihn mit zu sich nach Hause in Holzendorf. Hier verständigte sie die Polizei. Auch dieser Hund landete in der Woldegker Fundtierstelle. Über die sozialen Medien konnte mittlerweile die Besitzerin ermittelt werden. Weniger erfolgreich gestaltete sich hingegen der Versuch, einen frei laufenden Hütehund einzufangen, der bei Rehberg gesichtet wurde. „Das Tier lässt niemanden weniger als 150 Meter an sich heran”, sagt Manfred Balzer, Woldegks Ordnungsamtsleiter und zudem Vorsitzender des Pferdesportvereins, der die Fundtierstelle in der Mühlenstadt unterhält. Man werde weiter nach dem Tier Ausschau halten, das immerhin eine Rumpfhöhe von 80 Zentimetern hat.
Zahlreiche Geschosse im Hinterteil
Ein Fall von Tiermisshandlung wurde unterdessen aus Schönbeck bekannt. Die Gemeinde gehört zum Amtsbereich Woldegk. Ein Anwohner hatte den Neubrandenburger Tierschutzverein um Hilfe gebeten, eine streunende rote Katze einzufangen, damit diese kastriert werden konnte. Beim Tierarzt stellte sich schließlich heraus, dass das Tier bereits hochträchtig ist und es mehrere Schussverletzungen hatte. „Eine Kastration kommt in dieser Situation nicht infrage, aber die Bleigeschosse an Wirbelsäule und Hinterteil müssen dringend entfernt werden, sonst droht eine qualvolle Bleivergiftung”, macht Kurt Kadow vom Neubrandenburger Tierschutzverein deutlich. Um die notwendige Operation finanzieren zu können, hat der Verein zu Spenden aufgerufen. Für die Kastrationen frei laufender Katzen gibt auch das Land Geld, um die Population einzugrenzen. „In den Städten funktioniert das, auf dem Land hat es sich noch nicht herumgesprochen. Da greift man dann zum Luftgewehr wie in diesem Fall”, ärgert sich der Tierschützer.
Suche nach neuen Besitzern
Die Schönbecker Katze mit dem roten Fell bleibt nun mindestens bis fünf Wochen nach ihrer Niederkunft im Neubrandenburger Heim. „Normalerweise entlassen wir frei laufende Katze nach Kastration oder anderen Operationen wieder an ihre gewohnten Futterstellen. Sie sind für Stubenhaltung nicht geeignet”, sagt Kadow. In diesem Fall hofft man darauf, neue Besitzer sowohl für Mutter als auch die Kitten zu gewinnen.