Was wird aus Klein Daberkow?
Viele Fragezeichen um Hähnchenmast-Pläne
Klein Daberkow
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Gähnende Leere auf dem Acker, auf dem die größte Geflügelmastanlage Nordostdeutschlands gebaut werden sollte. Die Fläche hat den Besitzer gewechselt. Der Neue allerdings hüllt sich in Schweigen.
Ein riesiges Fragezeichen steht über dem Landstück bei Klein Daberkow, auf dem die größte Hähnchenmastanlage Nordostdeutschlands entstehen sollte. Acht Ställe mit insgesamt 400 000 Mastplätzen waren für einen Acker in der Gemeinde Groß Miltzow geplant. Schon 2012 sollte die Anlage in Betrieb gehen und jährlich bis zu 3,2 Millionen Tiere ausstoßen. Getan hat sich aber nicht viel. Ein Hügel wurde abgetragen, um Baufläche zu schaffen. Ein Bauzaun mit dem Schild „Betreten verboten“ schwankt im Wind. Zwei Bagger stehen verwaist auf dem Feld.
Zu keinem Gespräch bereit
Veränderungen gab es jedoch im Verborgenen. Neuer Geschäftsführer der Mecklenburger Hähnchenmast GmbH ist Ernst Stenmans aus Kerken in Nordrhein-Westfalen, ist im Handelsregisterauszug des Amtsgerichts Neubrandenburg nachzulesen. Was er mit dem Landstück vor hat, ist derzeit unbekannt. Zu einem Gespräch mit dem Nordkurier war er nicht bereit. Sein Bruder Norbert zeigte sich auskunftsfreudiger. „Er hat unseren elterlichen Betrieb verkauft, um bei Klein Daberkow zu investieren. Es geht um einen siebenstelligen Betrag. Ich gehe davon aus, dass er Mastanlagen bauen will“, so der Mann, der indes seit Jahren keinen Kontakt zu seinem Bruder habe.
Davon, dass „Ernst Stenmans nicht antreten wird, um die Fläche zu renaturieren“, ist Karsten Förster überzeugt. Die BI wolle sich weiter gegen den Bau der Anlage einsetzen. Zu ihrem Treffen im März will die Bürgerinitiative auch Ernst Stenmans einladen.
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furchtbar