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Nach Schlaganfall

Waidmann kämpft um Jagdschein

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Im Wald und auf der Heide darf ein Neustrelitzer Jäger weiter seine Freude suchen, aber nicht mehr mit der Waffe. Die Behörde hat einen Riegel vorgeschoben.
Veröffentlicht:24.02.2015, 07:00

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Der 84-jährige Neustrelitzer Horst Siebeck hat nach einem Schlaganfall vor zwei Jahren, der ihn vorübergehend an einen Rollstuhl fesselte, auf Anraten des Amtsarztes keine Verlängerung seines Jagdscheins erhalten. Mehr noch, die Untere Jagdbehörde habe das Dokument eingezogen, ohne dass er sich „nackig“ fühle. Auch Bockbüchse, Bockflinte, Karabiner, KK-Gewehr und zwei Pistolen habe er in Verwahrung geben müssen.  Dabei sei er doch inzwischen therapiert, reklamiert Siebeck, der seit 60 Jahren zur Jagd geht. Klar habe er einen Tremor, aber man könne die Waffe ja auch auflegen, und was die Augen nicht mehr leisteten, schaffe die aufgeschraubte Zieloptik.

Auch in pucto Mobilität fühlt sich Siebeck noch der Jagd gewachsen. Er hatte schon mal die Erlaubnis aus dem Auto zu jagen, diese aber nach eigener Aussage nie in Anspruch genommen. „Die Jagdkanzeln in meinem Revier bei Klein Vielen sind so aufgestellt, dass man sie mit dem Fahrzeug anfahren kann. Und ich fahre ja noch Auto und komme auch eine Treppe hoch und wieder runter“, so der Residenzstädter. 

"Ich fühle mich zum Invaliden abgestempelt"

Horst Siebeck hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um seinen Jagdschein zurück zu bekommen. So hat er einen Anwalt eingeschaltet, an Jagdminister Till Backhaus geschrieben, sich an den Bürgerbeauftragten gewendet. „Genau Null hat sich getan“, so der Jäger. „Ich fühle mich zum Invaliden abgestempelt.“ Aufgeben will er aber nicht.

Die Untere Jagdbehörde beim Landkreis hat Horst Siebecks Fall auf Anhieb parat. „Allerdings möchten wir uns aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht im Detail äußern“, betont Sprecherin Haidrun Pergande.