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Vor der Diskussion mit Minister Brodkorb

Was für ein Theater! Gewerkschafter ausgeladen

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Die Musiker der Neubrandenburger Philharmonie können es nicht fassen. Ein Mann, der maßgeblich an einem Alternativkonzept für das Theater mitgewirkt hat, sollte erst im Podium sitzen und wurde dann ausgeladen. Was läuft da hinter den Kulissen?
Veröffentlicht:23.03.2015, 06:00

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Die Podiumsdiskussion mit Minister Mathias  Brodkorb (SPD) im Neustrelitzer Landestheater ist noch gar nicht eröffnet, da gibt es schon Ärger. Ein Vertreter der Gewerkschaft, der eigentlich mit im Podium sitzen sollte, wurde kurzerhand wieder ausgeladen. Das will der Orchestervorstand der Neubrandenburger Philharmonie nicht auf sich beruhen lassen und hat einen offenen Brief an den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Helge Oelschläger geschrieben. Der Brief liegt auch dem Nordkurier vor.

Konkret geht es um Martin Majewski von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). Majewski ist Spezialist fürs Rechtsangelegenheiten bei der DOV, er lebt in der Nähe von Berlin und   war bislang maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des Solidarmodells für die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz. Das Modell ist das Alternativkonzept zu dem vom Kultusminister favorisierten Staatstheater Nordost.  Mit der Umsetzung des Solidarmodells soll ein Mehrspartentheater in der Region Neustrelitz und Neubrandenburg erhalten bleiben.

Martin Majewski soll zurück aufs Podium

Wegen seines Anteils an der Erarbeitung des Solidarmodells sei Martin Majeswki ein unverzichtbarer Gesprächspartner „in einem nötigen demokratischen Diskurs um die Zukunftsfähigkeit der Theater im Land“, heißt es in dem offenen Brief. Der Orchestervorstand fordert den SPD-Ortsvorsitzenden Oelschläger ausdrücklich auf, Martin Majewski wieder einen Platz auf dem Podium zu ermöglichen.

Auf Nordkurier-Nachfrage hatte der Neustrelitzer SPD-Stadtvertreter Dr. Ernst Dörffel, der die Gesprächsrunde heute Abend leiten wird, bestätigt, dass  Majewski vom Podium ausgeladen wurde. Es sei entschieden worden, dort vor allem Vertreter von vor Ort einen Platz zu bieten. Seitens des Theaters befinde sich der Betriebsratsvorsitzende Johannes Gnau im Podium.