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Wasserwacht macht sich für Schwimmunterricht stark

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Weil der Weg zum Freibad viel zu weit ist, fallen die Schwimmkurse an vielen Schulen aus. Dabei leben Nichtschwimmer gerade bei uns gefährlich.
Veröffentlicht:03.07.2018, 12:00

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Mangelnder Schwimmunterricht an den Schulen ist in der Mecklenburgischen Seenplatte nach wie vor ein Problem. Darauf weist die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zum Ende des Schuljahres hin. „Schwimmen rettet Leben und hält gesund. Man kann damit gar nicht früh genug beginnen, doch es gibt immer wieder Kinder, die nicht einmal ein Seepferdchen schaffen“, sagt DRK-Schwimmlehrer Torsten Krüger. An drei Grundschulen im Landkreis – in Feldberg, Mirow und Wesenberg – arbeiten die Wasserwacht und die Schulleitungen intensiv daran, den Kindern das Schwimmen beizubringen.

Einmal wöchentlich in die Schwimmhallen

„Schulschwimmen wird in der Grundschule verlangt, kostet aber viel Zeit und Geld und genießt in der Politik keine hohe Priorität“, erklärt Torsten Krüger. „So kommt es, dass die logistische Herausforderung kaum zu bewältigen ist. Es liegen etliche Schulen gänzlich außerhalb der Reichweite eines Schwimmbades. Eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde von einer Doppelstunde nur wenig reale Unterrichtszeit übrig lassen. Auch der personelle Aufwand ist höher als bei Unterrichtsstunden im Trockenen. Bei Schulklassen müssen mindestens zwei Aufsichtspersonen anwesend sein.“ Darum bietet die Wasserwacht ehrenamtlich Unterstützung an. Die Schwimmlehrer und Rettungsschwimmer fahren einmal wöchentlich mit Kindern der ersten oder zweiten Klasse zu benachbarten Pools oder Schwimmbecken von Hotels.

Nicht bei jedem Schüler als Fach beliebt

„In diesem Schuljahr wurden sechs Klassen mit 93 Schülern unterrichtet. Zu Beginn des Angebotes konnten nur acht Kinder schwimmen. Inzwischen sieht das ganz anders aus“, berichtet Torsten Krüger. „Es wurden 32 Seepferdchen, 16 Seeräuber und sogar zwölf Bronze-Schwimmabzeichen erschwommen. So gab es aber auch 20 Kinder, die erst im Laufe des Unterrichts mit dem Element Wasser vertraut wurden, deren Leistungen aber noch nicht zum Erwerb des Seepferdchens ausreichen.“

Beliebt sei der Schwimmunterricht nicht bei jedem Schüler. „Mag das Planschen in der Freizeit noch Spaß machen, scheiden sich am Schulschwimmen die Geister. Mancher Nichtschwimmer fühlt sich überfordert, hat Angst vor den Tauchübungen oder vor Beckensprüngen. Schulschwimmen ist vermutlich nicht beliebter als andere harte Unterrichtsfächer wie Mathematik“, so Torsten Krüger. Manche Kinder brauchen einfach länger, um ihre Angst vorm Wasser zu überwinden. „Bei ihnen wünsche ich mir, dass wir sie im nächsten Jahr noch mal mitnehmen können.“ Darum wird die Wasserwacht ihr Angebot auch im kommenden Schuljahr fortsetzen.