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Weshalb Woldegk Stress mit der Pomerania hat

Woldegk / Lesedauer: 2 min

Woldegk hatte auf Unterstützung von der Pomerania gesetzt. Das war leider eine Fehlanzeige, wie sich herausstellte.
Veröffentlicht:29.03.2019, 06:27

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Die Sanierung der Woldegker Wallanlage verzögert sich. Die Stadt musste für ein gemeinsam mit der Partnergemeinde Przelewice geplantes Projekt eine Schlappe hinnehmen. Das Vorhaben – für die polnischen Partner war der Bau eines Radwegs avisiert – ist von der deutsch-polnischen Kommunalgemeinschaft Pomerania gecancelt worden. Angeblich hat es formale Fehler gegeben, sodass der Antrag nicht zugelassen wurde.

Woldegks Bürgermeister Ernst-Jürgen Lode (SPD) will das jedoch nicht für bare Münze nehmen. Aus seiner Sicht sei das nur ein Vorschub die überzähligen Anträge loszuwerden. „Die für dieses Jahr eingereichten Projekte haben das Fördermittelvolumen für die Pomerania bei Weitem überstiegen“, sagte Lode auf der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung in dieser Woche. Die Pomerania hatte hingegen geltend gemacht, dass die Partner aus Przelewice ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hätten und der Antrag nicht den Anforderungen entsprochen habe. Nun wird aus der seit Jahren geplanten Sanierung der Wallanlagen inklusive des Ehrenhains vorerst nichts. Die Stadt hatte in den Haushaltsplan für dieses Jahr für das Vorhaben mehr als 100 000 Euro an Eigenmitteln eingestellt. Der Großteil für die Sanierung der Wallanlage sollte aus den Pomerania-Mitteln fließen, 771 000 Euro waren hier insgesamt vorgesehen.

Partnergemeinde seit 2006

In Sachen Wallanlagen erleben die Mühlenstädter indessen nicht die erste Enttäuschung. Die Pomerania sei bereits der sechste Versuch, aus einem Fördertopf etwas abzubekommen, hatte Woldegks Bürgermeister bereits im vergangenen Jahr erklärt.

Przelewice – gut 100 Kilometer entfernt – ist seit 2006 Partnergemeinde von Woldegk. Wie Ernst-Jürgen Lode auch sagte, soll die Zusammenarbeit unabhängig von dem jetzt nicht zustande gekommenen Gemeinschaftsprojekt weiter betrieben werden. So ist der Austausch von Delegationen zum großen Woldegker Kinderfest weiter fest im Plan, außerdem soll es auch eine Zusammenarbeit auf sportlicher und auf Senioren- Ebene geben.

Erste Teile der Wallanlage aus dem 13. Jahrhundert

Die Woldegker Wallanlage ist neben den Mühlen der Stadt ein echtes historisches Pfund. Erste Teile wurden bereits zwischen 1260 und 1270 errichtet. Ab 1305 wurden die hölzernen Tore durch Steintore ersetzt. Sie sind allerdings längst abgerissen. Zur Anlage gehörte neben der Mauer ein System von Graben und Wall. Weiterhin gab es einen Fangelturm, einen Gefangenenturm sowie Wieckhäuser in der Mauer, die als Schutzhäuser dienten. Der Heldenhain ist der Gedenkort für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Wie das Stadtoberhaupt in dieser Woche auch sagte, soll es nun einen neuen Versuch geben, Fördermittel über die Städtebauförderung zu bekommen. Die sollen beim Land beantragt werden. Dies sei aber erst ab 2021 möglich.