Mega–Bußgeld

32 km/h zu schnell — 121.000 Euro Strafe für Raser

Åland / Lesedauer: 2 min

Ein 76-jähriger Autofahrer war deutlich zu schnell unterwegs und muss nun ein kleines Vermögen zahlen. Warum die Summe so hoch ist und es den Raser trotzdem kaum schmerzen dürfte.
Veröffentlicht:08.06.2023, 12:29

Von:
  • Nordkurier
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Wer in Deutschland außerhalb geschlossener Ortschaften mit 32 km/h zu viel auf dem Tacho geblitzt wird, der muss derzeit etwa 200 Euro zahlen, erhält einen Punkt und bekommt als Wiederholungstäter eventuell auch noch einen Monat Fahrverbot.

Einkommen wird berücksichtigt

In Finnland kommt Rasern ein solcher Verstoß deutlich teurer zu stehen. Das bekam nun auch ein Autofahrer auf der autonom–finnischen Insel Åland zu spüren. Ein 76–Jähriger war dort mit 82 Sachen unterwegs — obwohl nur 50 km/h erlaubt waren.

Wie die „Auto, Motor und Sport“ berichtet, muss der Mann nun für zehn Tage seinen Führerschein abgeben und die Mega–Geldbuße von 121.000 Euro zahlen. Doch warum ist dieser Betrag so hoch?

Wer in Finnland bis zu 20 km/h zu schnell fährt, den erwarten Bußgelder bis zu 200 Euro. Deutlich teurer wird es jedoch für jene Autofahrer, die noch schneller unterwegs waren. Dann wird in dem skandinavischen Land in Tagessätzen abgerechnet. Das bedeutet, je schneller derjenige unterwegs war und je reicher der Raser ist, desto höher ist auch sein Bußgeld.

Und da der nun Erwischte wahrlich kein armer Mann ist, schnellte bei ihm das Strafgeld auf die Höhe von 121.000 Euro. Laut „Auto, Motor und Sport“ handelt es sich bei dem 76–Jährigen um den Industriellen Anders Wiklöf — einer der reichsten Männer des Landes.

Mann ist Wiederholungstäter

Hinzu kommt, dass der 76–Jährige nun nicht zum ersten Mal erwischt wurde, sondern ein Wiederholungstäter ist. Bereits 2013 musste er 95.000 Euro wegen eines Tempoverstoßes von 27 km/h zahlen, 2018 waren es knapp 64.000 Euro.

Trotzdem gibt sich der Mann nun geläutert: „Ich bedaure die Sache wirklich“, bekundete er in der Online–Ausgabe der Regionalzeitung „Nya Åland“. Das viele Geld hätte auch für bessere Dinge verwendet werden können. Nun hofft er, dass sein Bußgeld zumindest in das finnische Gesundheitswesen fließt, wo zuletzt eingespart werden musste.