Wegen Corona
500 Kinder nach Suizidversuchen auf Intensivstationen
Essen / Lesedauer: 1 min

Henning Stallmeyer
Im zweiten Lockdown zwischen März und Ende Mai 2021 haben viermal so viele Kinder wie vor der Corona-Pandemie versucht, sich das Leben zu nehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie von der Uniklinik in Essen. Bis zu 500 Kinder und Jugendliche sollen in diesem Zeitraum auf Intensivstationen behandelt worden sein.
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Die Studie hat deutschlandweit 27 Kinder-Intensivstationen unter die Lupe genommen und Bitteres festgestellt: Im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie sei die Anzahl der Suizidversuche im zweiten Lockdown um etwa 400 Prozent gestiegen. Dieser dramatische Anstieg hat Professor Dohna-Schwake, Leiter der Essener Kinder-Intensivstation, „überrascht“. Eine mögliche Erklärung für den hohen Anstieg hat er aber parat: „Lockdown und Schulschließungen führen zu Einsamkeit der Jugendlichen – das ist der Nährboden für suizidale Gedanken.”
Empfehlung: Lasst die Schulen geöffnet
Besonders Kinder und Jugendliche sind davon betroffen, die schon vor Corona mit mentalen Problemen und Depressionen zu kämpfen hatten. Deshalb empfiehlt er, die Schulen zum Wohle der seelischen Gesundheit der Schüler so lange wie möglich offen zu halten.