Kurioser Fund
Ei im Ei – Frau entdeckt beim Backen eine kleine Sensation
Bodnegg / Lesedauer: 3 min

Katrin Neef
Da staunte Silke Hafen aus der baden-württembergischen Gemeinde Bodnegg nicht schlecht. Als sie vor Kurzem backen wollte und ein Ei aufschlug, gab es eine Überraschung: Aus dem Hühner-Ei kam ein zweites, kleines Ei, heraus. „Was ist das?“, fragte sich die Hobby-Bäckerin. So etwas hatte sie noch nie gesehen!
Kein Wunder, denn dieses Phänomen tritt nicht oft auf, wie Tobias Kock erklärt. Er ist Zoologie-Experte in Freiburg und sagt: Für ein normal großes Ei, das ein Mini-Ei enthält, müssen zwei seltene Ereignisse zusammenfallen.
So entsteht das Ei im Huhn
Tobias Kock erklärt, dass Vögel einen sogenannten Legedarm haben, durch den sich die Eizellen bewegen und langsam zum Ei werden. Normalerweise werde eine neue Eizelle erst dann freigesetzt, wenn die Schalenbildung beim vorherigen Ei abgeschlossen ist. In seltenen Fällen werde eine neue Eizelle jedoch zu früh freigesetzt. Dies bewirke eine Kontraktion im Legedarm.

Dadurch kehre das Ei, dessen Schale gerade gebildet wird, seinen Kurs um und wandere den Legedarm wieder hinauf. Oben treffe es dann auf die zu früh freigesetzte Eizelle. „Diese durchläuft die normale Entwicklung und schließt das andere Ei in sich ein“, so Kock.
Das Bodnegger Ei ist ein kleiner Sensationsfund
In der Regel seien die Eier, die auf diese Weise entstehen, deutlich größer als normale Hühner-Eier, sagt der Zoologie-Experte. Bei der Entdeckung von Silke Hafen, also einem normal großen Ei mit einem kleinen inneren Ei, habe sich eine weniger entwickelte Eizelle „vorgedrängelt“, wie Kock erklärt.
Silke Hafen hat also einen kleinen Sensationsfund gemacht. Das Wunder-Ei habe sie direkt bei einem Hof gekauft, berichtet sie. Es habe eine kleine Beule gehabt, sonst aber von außen ganz normal ausgesehen. Kurz habe sie sich nach dem Aufschlagen überlegt, ob sie dieses spezielle Ei überhaupt zum Backen verwenden könne oder ob es vielleicht verdorben sei, berichtet die Bodneggerin. „Aber dann habe ich daran gerochen und nichts Auffälliges bemerkt.“
Auch ungewöhnliche Eier sind essbar
Damit hat sie richtig entschieden, wie Josefine Scheinert vom Netzwerk „Fokus Tierwohl“ bestätigt: Bei der Entstehung von solchen speziellen Eiern entwickeln sich keine Giftstoffe, erklärt Scheinert, auch wenn manchmal Krankheiten beim Huhn dafür verantwortlich sein könnten.
Außer dem Phänomen „Ei im Ei“ gebe es noch andere ungewöhnliche Ei-Varianten, sagt Josefine Scheinert. So könne es zum Beispiel vorkommen, dass Eier ohne Schale gelegt werden, die stattdessen eine transparente Haut besitzen. „Und ich hatte auch schon ein Hühnerei in der Hand, das ganz klein und länglich war und eher ausgesehen hat wie eine Bohne.“