Wegen Corona
Bordell-Besucher sollen ihre Daten hinterlegen
Stuttgart / Lesedauer: 2 min

Simone Schamann
Fünf Bordellbetreiber aus dem Raum Stuttgart sind sauer, dass sie ihre Etablissements seit Wochen nicht mehr öffnen dürfen. Mit einem eigens aufgestellten Hygiene-Konzept wollen sie die Dinge beschleunigen. Das Papier legten sie laut Bildzeitung bereits beim baden-württembergischen Sozialminister Manne Lucha von den Grünen vor.
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Nur ein Gast pro Zimmer
Der Plan sieht dem Bericht zufolge unter anderem eine Maskenpflicht auf allen Fluren und in den Zimmern von Bordellen im Bundesland vor. Zusammen herumstehen und kleine Flirts auf den Gängen wären demnach verboten. Pro Zimmer dürften nur eine Prostituierte und ein Kunde zusammensein – sprich: Dreier und Gruppensex wären Vergangenheit.
Gesundheitsamt muss dichthalten
Am härtesten trifft etliche Puffgänger aber vermutlich der Vorschlag, die Kunden mögen – sofern sie sich mit einer Prostituierten einig werden– hochoffiziell mit ihrem Namen, Mailadresse oder Handynummer im Bordell einchecken. So richtig diskret ist das ja irgendwie nicht.
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Die Daten, heißt es laut Bild, werden zur sicheren Verwahrung übergeben und dürfen nur im Falle einer Covid-19-Erkrankung ans Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Und: Die Behörde müsse bei Kontaktaufnahme den Ort der Adress-Erfassung geheim halten. Da wird sich der eine oder andere wahrscheinlich schon fragen, ob man sich darauf auch wirklich verlassen kann.
Umarmungen ohne Sex verboten
Es wird allerdings auch betont, dass die Maßnahme überhaupt nur umgesetzt und in Kraft treten kann, wenn sie sich offiziell mit dem Datenschutz vereinbaren lässt. Weitere Vorschläge der gefrusteten Bordellbesitzer, die ihre Läden endlich wieder öffnen wollen: Die Abstandsregel von 1,50 Meter dürfe in Anbahnungsgesprächen aufgrund beidseitiger Maskenpflicht kurzfristig unterschritten werden. Aber: Körperkontakt sei nur beim Sex erlaubt, Hände schütteln und Umarmen generell verboten.