Feiertag

Christi Himmelfahrt, Herrentag, Vatertag – was denn nun?

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

Wenn am Donnerstag Christi Himmelfahrt ist, werden auch fröhliche Männerrunden unterwegs sein. Die Herren der Schöpfung feiern sich. Wie passt das eigentlich zusammen?
Veröffentlicht:17.05.2023, 16:55

Von:
  • Deutsche Presse-Agentur
Artikel teilen:

Blühender Flieder an Radlenkern, ausgelassene Horden von Männern, die in Feierlaune durch Stadt und Land ziehen: Wenn sich an Christi Himmelfahrt kleine und große „Herrenrunden“ auf den Weg machen, dann geht es meist eher weltlich zu und gerne auch mit alkoholischer Verstärkung, Bollerwagen, Kutsche oder per pedes über Stock und Stein. Für die meisten gilt: Der Weg ist das Ziel. Weltliche versus christliche Traditionen, die Ursprünge kurz erklärt. 

Der religiöse Hintergrund

In Deutschland fällt der Männer–, Herren– oder Vatertag auf Christi Himmelfahrt. Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen an diesem Tag den Aufstieg Jesu in den Himmel. Heute wird am 40. Tag nach seiner Auferstehung zu Ostern der Rückkehr des Gottessohnes zum Vater gedacht. Seit dem frühen Mittelalter bitten Gläubige an den drei Tagen vor Himmelfahrt in Prozessionen um eine gute Ernte und Schutz vor Naturkatastrophen. Zudem hat sich bis heute der Brauch erhalten, zum Fest prunkvolle Umzüge zu veranstalten.

Übersicht: Hier könnt ihr den Herrentag feiern

Einzug des weltlichen Hintergrundes

Schon im Mittelalter und in der frühen Neuzeit geht der religiöse Hintergrund oft verloren. Bereits damals wird ordentlich gezecht. Im späten 19. Jahrhundert kommen die ersten „Herrentouren“ aufs Land in Mode, Frauen sind nicht dabei.

Ein Feiertag per Gesetz

Seit 1934 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag — allerdings mit einer Lücke zu DDR–Zeiten: Mit Einführung der generellen Fünf–Tage–Woche im Sommer 1967 wird im Osten etwa neben Ostermontag und dem Tag der Befreiung auch Himmelfahrt gestrichen. Erst im letzten DDR–Jahr 1990 führt der Ministerrat den Feiertag wieder ein.

Ein Tag zu Ehren der Väter

Und warum heißt es nun auch Vatertag? Wie auch der Muttertag hat dieser seine Wurzeln in den USA. Stark macht sich dafür Anfang des 20. Jahrhunderts eine Frau: Sonora Smart Dodd aus Spokane im Bundesstaat Washington will mit einem besonderen Tag ihren Vater ehren, der nach dem frühen Tod der Mutter sechs Kinder allein großzieht. Zum ersten Mal wird der Tag 1910 begangen, seit 1972 steht er jährlich am dritten Sonntag im Juni im US–Kalender.

Ein wohlgemeinter Rat zu guter Letzt

Dass Bier nicht unbedingt etwas für die schlanke Linie ist, das ist bekannt. Eine kleine Flasche Pils hat 140 Kalorien. Kleiner Tipp: In der alkoholfreien Variante lässt sich beim Bier etwas Energiezufuhr sparen. Und den Herren sei nahe gelegt, bei feucht–fröhlichen Herrentagsausflügen Auto oder Fahrrad besser zu Hause zu lassen. Es gibt erwiesenermaßen jedes Jahr an Christi Himmelfahrt mehr Unfälle unter Alkoholeinfluss als an vergleichbaren Tagen.