StartseitePanoramaKlima-Aktivisten demonstrieren gegen Ölbohrungen

A100 lahmgelegt

Klima-Aktivisten demonstrieren gegen Ölbohrungen

Berlin / Lesedauer: 2 min

Klimaschützer blockieren die A100 und A111 in Berlin. Sie protestieren gegen die geplanten Ölbohrungen in der Nordsee.
Veröffentlicht:20.06.2022, 11:35

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Am Montagmorgen haben die Klimaschützer der Gruppierung „Letzte Generation” mehrere Autobahnausfahrten in Berlin blockiert. Die Blockaden verursachten mehrere Staus und behinderten den Berufsverkehr.

Laut Polizeiangaben sind Ausfahrten und nahe gelegene Kreuzungen der A100 in Berlin betroffen. Die Anzahl der Klimaschützer bewege sich derzeit im einstelligen Bereich. Die Gruppierung spricht von 11 besetzten Stellen an der A100 in Berlin.

„Nordseeöl Nö!”

Für ihre Proteste klebten sich die Demonstranten teilweise an der Autobahn fest und halten Transparente mit der Aufschrift „Nordseeöl Nö!” hoch. Mit ihrer derzeitigen Aktion möchten sie auf die geplanten Ölbohrungen in der Nordsee aufmerksam machen.

Die Gruppierung erwartet eine Erklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz, in der er ausdrücklich neue Ölbohrungen in der Nordsee verneint. Ihre Forderung ist "Öl sparen statt bohren!”. Gleichzeitig spielen sie auf einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und auf ein Tempolimit an.

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„Extinction Rebellion” fordern Ökozid-Gesetz

651 Kilometer weiter von Berlin blockiert die Initiative „Extinction Rebellion” den Eingang der EU-Kommission. Die zehn Aktivisten haben sich mit Sekundenkleber an die Eingangstüren des EU-Gebäudes festgeklebt. Die Gruppierung fordert, dass auch Ökozid Teil vom 5. Internationalen Verbrechen im Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs wird.

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„Extinction Rebell” äußern sich auf ihrem Twitteraccount, „Unternehmen und Lobbyisten müssen zur Rechenschaft gezogen und für ihre Handlungen strafrechtlich verfolgt werden.“ Bislang enthält der neue Vorschlag des EU-Justizkommissars, Didier Reynders und des EU-Umweltkommissars, Virginijus Sinkevicius eine Liste von Umweltverbrechen, aber ohne den Begriff Ökozid.

Gruppierung „Letzte Generation” eine dreistellige Zahl an Ermittlungsverfahren

Bereits zu Jahresbeginn hat die Initiative „Letzte Generation” für Blockaden auf Autobahnen oder Flughäfen auf sich aufmerksam gemacht. In Berlin sind derzeit 270 Strafanzeigen gelistet und 120 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten eingegangen. Mittlerweile liegt eine dreistellige Zahl an Ermittlungsverfahren der Polizei Berlin vor, häufig wegen Nötigung oder Widerstand gegen die Polizei. Mit ihrer neuen Aktion in Berlin meldet sich die „Letzte Generation” aus ihrer im März eingelegten Pause zurück.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern fanden ähnliche Aktionen statt. So blockierten Aktivisten im Februar die Autobahn 20 bei Tribsees.

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