Lokführer wegen einfacher Bitte bewusstlos geschlagen
Essen / Lesedauer: 2 min

Ein Lokführer ist am Wochenende im Essener Hauptbahnhof (Nordrhein-Westfalen) von zwei Reisenden bewusstlos geschlagen worden. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, soll der 41-Jährige von zwei Angreifern gewürgt und niedergeschlagen worden sein, weil er einen von ihnen gebeten habe, aus dem Türbereich zu treten, damit der S-Bahn-Zug der Linie S9 weiterfahren kann.
Zwei Tatverdächtige festgenommen
Reisende hätten am Sonnabend, den 10. Dezember, die Bundespolizei im Hauptbahnhof Essen gegen 23.15 Uhr alarmiert, weil es auf einem Bahnsteig eine gewaltsame Auseinandersetzung gab. Daraufhin seien die Beamten zum Bahnsteig 11 geeilt, hätten den Triebfahrzeugführer bewusstlos am Boden vorgefunden und Erste Hilfe geleistet.
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Ein 36-jähriger Tatverdächtiger, der bereits von Zeugen festgehalten wurde, sei vorläufig festgenommen, hieß es. Ein zweiter, 37 Jahre alter Beteiligter sei zunächst geflüchtet, aber von anderen Bundespolizisten aufgegriffen und ebenfalls vorläufig festgenommen worden.
Zeugen erläuterten den Vorfall
Die Bundespolizei befragte nach eigenen Angaben Zeugen des Vorfalls, die berichteten, dass der Lokführer den 36-jährigen Mann aus Essen mit nigerianischer Staatsangehörigkeit aufgefordert habe, aus dem Türbereich zu treten, damit diese geschlossen werden könnten und die S-Bahn weiterfahren könne. Der Angesprochene soll daraufhin ein Kind, das er bis dato in seinem Arm hielt, an seine Partnerin übergeben und sich bedrohlich vor dem Lokführer aufgebaut haben.
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Ein 37-Jähriger aus Recklinghausen – auch Nigerianer – soll zeitgleich mit einem leeren Kinderwagen angerannt gekommen sein und den Lokführer damit gerammt haben. Daraus habe sich dann eine handfeste Auseinandersetzung entwickelt, im Zuge dessen die beiden nigerianischen Staatsbürger den 41-Jährigen gewürgt und niedergeschlagen haben sollen.
Lokführer kam ins Krankenhaus
Der Triebfahrzeugführer musste den Angaben zufolge mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Polizisten hätten die Aufnahmen der Videoüberwachungskameras vom Bahnsteig gesichert und weitere Zeugen befragt. Die Bundespolizei habe ein Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung gegen die beiden Angreifer eingeleitet, hieß es.