Brutale Tat

Mann greift Mädchen (13, 14) auf Schulweg an – eines stirbt

Illerkirchberg / Lesedauer: 3 min

Am Montagmorgen hat ein Mann bei Ulm zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und schwer verletzt. Eines der beiden Kinder ist nun verstorben.
Veröffentlicht:05.12.2022, 14:59
Aktualisiert:06.12.2022, 17:01
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Ein 27-jähriger Mann soll am Montagmorgen zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren auf dem Weg zur Schule in der Gemeinde Illerkirchberg bei Ulm angegriffen und schwer verletzt haben. Die beiden Opfer kamen am Montag in ein Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Am Nachmittag wurde dann bekannt, dass eines der beiden Mädchen – 14 Jahre alt – im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben ist.

Hintergründe noch völlig unklar

Den mutmaßlichen Täter sowie zwei weitere Menschen nahmen SEK-Beamte kurz darauf fest. Zu Details äußerte sich ein Polizeisprecher zunächst nicht.

Der Täter habe die Mädchen gegen 7.30 Uhr auf der Straße in einem Wohngebiet angegriffen, sagte der Sprecher.

Am Abend teilte das Polizeipräsidium Ulm und die Staatsanwaltschaft mit, dass nach bisherigen Erkenntnissen die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen wurden. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige Deutsche mit Migrationshintergrund musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden, hieß es.

Täter verschanzte sich offenbar in Haus

Der mutmaßliche Täter soll nach dem Angriff in ein benachbartes Haus geflüchtet sein, bei dem es sich um die örtliche Flüchtlingsunterkunft handelt. Die Polizei traf in dem Haus auf drei Menschen. „Wir gehen davon aus, dass darunter auch der Täter ist“, sagte ein anderer Polizeisprecher. Der Einsatz sei abgeschlossen. Dabei habe ein Spezialeinsatzkommando unterstützt. Es gebe keine Gefahr für die Bevölkerung, so der Sprecher.

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Die Beamten wollten die Festgenommenen, drei Asylbewerber aus Eritrea, nun befragen. Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus, so die Polizei am Abend.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betonte in einer Pressemitteillung, dass sie sich bewusst sei, dass solche Gewalttaten Ängste und Emotionen schüren. Sie bitte daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

Die Attacke auf die Mädchen hatte nach Polizeiangaben auch keine Auswirkungen auf eine benachbarte Grundschule. „Es gab entgegen von Gerüchten keinen Amokalarm in einer Schule“, sagte der Sprecher. Die beiden Verletzen seien auch nicht im Grundschulalter.

Den Tatort selbst hatten die Einsatzkräfte nach dem Vorfall mit rot-weiß-gestreiftem Flatterband abgesperrt. Zur Spurensicherung waren Menschen in Ganzkörper-Schutzanzügen vor Ort.

Aktualisierung - 20:00 Uhr: Um Informationen der Polizei und Staatsanwaltschaft ergänzt – die Redaktion