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Mutter sucht Freunde für Sohn mit Down–Syndrom und will sie bezahlen

Missouri / Lesedauer: 3 min

Ein 24–Jähriger aus den USA leidet am Down–Syndrom und es fällt ihm schwer, Freunde zu finden. Seine Mutter will deshalb Menschen dafür bezahlen, mit ihrem Sohn Zeit zu verbringen. 
Veröffentlicht:22.02.2023, 17:32

Von:
  • Lisa Gutzat
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Donna Herta sorgt sich offenbar um ihren 24–jährigen Sohn Christian Bowers, der vom Down–Syndrom betroffen ist und deshalb Schwierigkeiten hat, Freundschaften zu knüpfen. Die im US–Bundestaat Missouri lebende Mutter wandte sich sogar mit einem öffentlichen Post an Facebook und bot fremden 80 Dollar, um mit ihrem Sohn Zeit zu verbringen. 

„Zwei Tage im Monat für zwei Stunden, bezahle ich dich, um der Freund meines Sohnes zu sein. Alles, was du tun musst, ist bei ihm zu sitzen und Videospiele in seinem Zimmer zu spielen. Nichts anderes. Du wirst nicht allein mit ihm sein, ich oder sein Opa werden zu Hause sein.“

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Dass seine Mutter fremde Menschen dafür bezahlt, um mit ihm Zeit zu verbringen, wisse der junge Mann nicht. Selbst von dem Facebook–Aufruf könne er nichts wissen, da er nicht lesen kann, betont die Mutter in ihrem Aufruf. Die Sehnsucht von Christian Bowers nach einer richtigen Freundschaft wird offenbar immer größer: „An den Wochenenden erlebt Christian, wie seine älteren Schwestern bei Freunden übernachteten und Partys besuchten, während er alleine saß“, berichtet seine Mutter dem Online–Newsportal Today.com.

Aufruf der Mutter 6000 Mal geteilt

Vor allem, nach seinem Schulabschluss wuchs Christians Wunsch nach Freundschaft. In den vergangenen sechs Monaten habe er seine Mutter oft gefragt: „Wann kommen meine Freunde vorbei?“, berichtet Today.com. „Christian ist ein sozialer Mensch und wenn wir in der Öffentlichkeit sind, lädt er jeden ein, sich uns anzuschließen“, sagt Donna Herter. „Einmal gingen wir Pizza essen und er lud 15 Bauarbeiter ein, sich zu uns zu setzen, was sie auch taten“, schildert die Mutter ihre Erinnerung.

Nachdem Donna Herter sah, dass ihr Aufruf etwa 6000 Mal und sogar weltweit geteilt worden war, geriet sie in Panik und hätte ihn fast wieder von Facebook entfernt, sagt sie im Interview. Dann habe sie bemerkt, dass im Kommentarbereich andere Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen einander schrieben und mit Freiwilligen über den Aufbau eigener Freundschaften plauderten. Ihr wurde bewusst, dass es nicht nur ihrem Sohn so geht.

Christian hat nicht nur neue Freunde sondern auch in Zukunft viel vor 

Seither haben vier neue Freunde Christian Bowers besucht. Alle, die sich auf den Post seiner Mutter hin zur Verfügung stellten, wollten kein Geld annehmen, sondern nur Zeit mit dem 24–Jährigen verbringen. Christian und seine Freunde hängen beispielsweise in seinem Schlafzimmer ab, schauen Filme oder spielen Videospiele. 

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Am Valentinstag hätten nach Angaben seiner Mutter acht Polizisten aus St. Charles, Christians Wohnort in Missouri, und den umliegenden Städten Christian besucht, um mit ihm abzuhängen und Pizza und Kekse zu essen. Das Essen wurde sogar von einem Restaurant und einer Bäckerei gespendet. Im März wird der junge Mann mit Militärpolizisten bowlen gehen und drei lokale Feuerwehren besuchen.