Satelliten-Bilder
Nasa fotografiert riesigen Algenteppich in der Ostsee
Weltall / Lesedauer: 2 min

Nordkurier
Der Erdbeobachtungssatellit Landsat 8 der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA hat beeindruckende Fotos eines riesigen Algenteppichs in der Ostsee gemacht. Fast jeden Sommer gebe es farbenfrohe Algenblüten in der Ostsee, schreibt die Behörde dazu. „Und fast jeden Sommer zeigen Satellitenbilder kunstvolle Muster aus Phytoplankton, das Strömungen und Wirbel des Meeres nachzeichnet. Aber wie die Wirbel von Fingerabdrücken sind keine zwei Algenblüten genau gleich.”
Mehr lesen: Astronaut Alexander Gerst postet Weltraum-Foto von MV
Dies zeigen auch die Bilder, die am 15. August zwischen den Inseln Öland und Gotland im Südosten Schwedens entstanden sind: Riesige Wirbel sind sichtbar, mancherorts sieht es aus, als habe jemand den Stöpsel aus dem Ostsee-Grund gezogen. Unterbrochen wird der kilometerbreite Teppich nur gelegentlich von schmalen Streifen, die die Schiffe hinterlassen, die im Vergleich winzig wirken (siehe Detailbild). Und auch die nun veröffentlichten Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt des gesamten Algenteppichs, wie auf Übersichtsbildern zu erkennen ist.
Strände wegen Blaualgen gesperrt
Um was für Algen es sich genau handele, kann die Nasa nicht sagen: Dazu seien Wasseranalysen notwendig. Experten zufolge handele es sich jedoch wahrscheinlich um Blaualgen. Diese blühen fast jedes Jahr in der Ostsee – und das wohl schon seit Tausenden von Jahren. Das haben zumindest Analysen von Sedimentkernen aus dem Meeresboden ergeben. Erst kurz vor dem Entstehen der Satellitenbilder war der Strand Wampen bei Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wegen Blaualgen gesperrt worden. Dort waren zwei Hunde nach dem Baden gestorben.
Mehr lesen: Hunde-Besitzerin warnt vor tödlicher Blaualgen-Gefahr
Die Cyanobakterien, denen es aufgrund des hohen Phosphorgehalts in der Ostsee besonders gut geht, spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem des Binnenmeeres: Sie können Stickstoff in Ammoniak umwandeln, das allen Algenarten als Wachstumsmotor dienst. Ist die Blaualgenblüte jedoch zu stark, kann das zu Sauerstoffmangel führen und sogenannte Todeszonen entstehen.