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Niedriger Wasserstand des Gardasees — Grund zur Sorge für Urlauber?

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Mit einem Wasserstand von 54 Zentimetern erreicht der Gardasee in diesem Jahr einen historischen Tiefstand. Doch für Touristen soll das nichts Schlechtes bedeuten.
Veröffentlicht:11.05.2023, 19:27

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Strahlend blaues Wasser, prallende Sonne und leckere Pasta und Pizza: All das genießen jedes Jahr viele Touristen am Gardasee in Norditalien. Doch in nach dem trockenen Sommer 2022 und einem schneearmen Winter in den Alpen hat der Pegel des Gardasees von März bis Mitte April einen historischen Tiefstand erreicht, berichtet t–online.

Keine Einschränkungen für Urlauber

Bei einem Besuch in den am Gardasee liegenden Orten Lazise und Peschiera sei die Lage jedoch aus touristischer Sicht undramatisch. Der Wasserstand in den Häfen sei zwar etwas tiefer und die Strände breiter als in den Jahren zuvor. Von Einschränkungen für Urlauber ist jedoch nichts zu spüren, schreibt t–online. Die Insel San Biagio in Manerba del Garda ist sogar zu Fuß erreichbar, nasse Füße bleiben dabei jedoch nicht unbedingt aus.

Menschen laufen zu Fuß zur Insel San Biagio.
Menschen laufen zu Fuß zur Insel San Biagio. (Foto: Luca Bruno/AP/dpa)

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Berichten von t–online zufolge fehlt nach dem vergangenen schneearmen Winter in den Alpen das Schmelzwasser, das den See normalerweise wieder auffüllt. Noch weniger Wasser habe es im Gardasee allerdings 2007 gegeben, als der Pegel am 6. Mai auf 40 Zentimeter sank. In diesem Jahr seien Anfang Mai dagegen 54 Zentimeter gemessen worden.

Italiener fürchten um mangelnden Tourismus wegen der Presse 

Entwarnung gibt zudem der Mitbesitzer des Campingplatzes Fossalta in der Nähe des Ortes Lazise, wie t–online berichtet. Auch er könne keine Einschränkungen für seine Gäste feststellen: „Wir hatten hier am See schon immer mal Niedrigwasser–Phasen“, sagt er. „Mehr als den niedrigen Wasserstand fürchten wir momentan, was manche Medien daraus machen“, zeigt sich der Italiener skeptisch.

Auch bei touristischen Unternehmungen gibt es offenbar keine Einschränkungen, durch den niedrigeren Wasserstand. Demnach fahren alle Schiffe und Fähren wie gewohnt, Cafés, Pizzerien und Freizeitparks seien geöffnet. In Lazise stünden die Urlauber sogar Schlange vor den Eisdielen und würden wie gewohnt über den Wochenmarkt schlendern.

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Dennoch fürchten die Italiener laut t–online, dass die Deutschen nicht mehr kommen könnten. Bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz haben sowohl der Tourismusverband Garda Dolomiti, die Umweltschutzbehörde der Provinz Trient als auch die Bürgermeisterin von Riva del Garda ihre Sicht der Situation geschildert:

„See befindet sich in einem guten Zustand“

„Nach den letzten zwei Wintern ist nicht so viel Schmelzwasser in den Gardasee geflossen wie in anderen Wintern. Dennoch sind einige Zahlen, die zum Wasserstand gemeldet werden, nicht korrekt interpretiert“, sagt Oskar Schwazer, Geschäftsführer von GardaDolomiti. Normalerweise habe der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern Wasser, momentan ist es ungefähr ein Prozent weniger. Es scheint also keinen Grund zur Sorge zu geben.

Die Biologin und Mitarbeiterin der Umweltschutzbehörde der Provinz Trient, Giovanna Pellegrini, erklärte, dass der Gardasee sechsmal im Jahr auf seine Wasserqualität hin untersucht würde. Der aktuelle Wasserstand habe keinerlei Auswirkungen auf die Qualität als Freizeit– und Badesee und der Lago befinde sich in einem guten Zustand. Auch Christina Santi, die Bürgermeisterin von Riva del Garda, sagte: „Es gibt derzeit keine Einschränkungen im Tourismus.“ Touristen können also wie gewohnt und sorglos zu dem beliebten See reisen.

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