Coronavirus
Prügeleien und Massenandrang wegen Ausgangssperre in der Türkei
Istanbul / Lesedauer: 2 min

Simone Schamann
Die Bekanntgabe der Ausgangssperre erfolgte am späten Freitagabend, sprichwörtlich um kurz vor knapp. Ab Mitternacht (Ortszeit: Samstag 0 Uhr, MESZ: Freitag 23 Uhr) durften die Bewohner von 31 Provinzen, darunter laut der türkischen Zeitung „Hürriyet“ die Großstädte Istanbul, Antalya und Ankara, ihre Häuser und Wohnungen für 48 Stunden nicht mehr ohne guten Grund verlassen.
Menschen stürmten auf die Straßen
Unzählige Türken nutzen die kurze Zeit zwischen Verkündung und Inkrafttreten, um noch schnell Besorgungen zu machen. Folge: Dichtes Gedränge und angespannte Stimmung auf Straßen und in Geschäften. Bereits wenige Minuten nach Bekanntgabe der Corona-Ausgangssperre kursierten auf Twitter Videos, die Tumulte und Handgreiflichkeiten zeigen.
Bäckereien, Apotheken, Notrufzentralen, Tankstellen, Paket- und Postversandunternehmen sowie Tierheime bleiben in der Türkei laut Hürriyet auch im temporären Lockdown in Betrieb. Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, gab eine Erklärung zur Ausgangssperre ab.
Demnach teilte der Sprecher mit: „Wir fordern alle Bürger, die in den genannten 31 Provinzen leben, auf, die Ausgangssperre an diesem Wochenende ohne Panik einzuhalten und ihre soziale Distanzierung nicht zu verringern.”
Mehr als 1000 Corona-Tote in der Türkei
Am Freitagabend hatte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca im Anschluss an eine Sitzung des Corona-Wissenschaftsrats in einer Pressekonferenz die aktuellen Fallzahlen in dewr Türkei durchgegeben: Mittlerweile gibt es in der Türkei demnach 47.029 mit dem Coronavirus infizierte Menschen, 1006 Patienten sind an Covid-19 gestorben.