Sie nannten sie Greta – nicht!
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Geflochtene Zöpfe, strenger Blick und stets ein paar alarmierende CO2-Werte im Ärmel, so hat die Welt Greta Thunberg kennen- und lieben gelernt. In fast allen Metropolen der Welt demonstrierte die inzwischen 17-jährige Schülerin im Jahr vor Corona mit ihrer Fridays-For-Future-Bewegung gegen die Klimapolitik der Industriestaaten. Sie hielt eine spektakuläre Rede vor den Vereinten Nationen („How dare you?“), traf führende Politiker und Wissenschaftler rund um den Globus. Ihre Reise per Boot zum UN-Klimagipfel in New York wurde als heilige Mission gefeiert, die Schülerin ist bereits zum zweiten Mal für den Friedensnobelpreis nominiert.
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Wo bleiben die Mini-Gretas?
Wenn jemand die Menschheit vorm selbstverursachten Untergang bewahren kann, dann das kluge, zornige Mädchen aus Schweden, so die fast einhellige Meinung auf dem Gipfel der Fridays-For-Future-Welle. Eine vom Hype um ihre Person zusehends gestresst wirkende Greta umringt von klimabesorgten Fans, die sie geradezu anbeten – so der letzte Stand, bevor Corona über die Welt hereinbrach.
Dass es in Kitas und Schulen bald nur so vor kleinen Gretas, die nach der Ikone benannt wurden, wimmeln würde, war da eigentlich völlig klar. Jetzt das überraschende Ergebnis einer aktuellen Namensstatistik: Kaum ein Vorname verliert in Deutschland so stark an Beliebtheit wie Greta.
Prognose sah sie auf Platz 8
Ganze 88 Plätze sauste die offizielle Kurzform von Margareta nach unten – in der aktuellen Rangliste des Schwangerschaftsportals „Babelli“ reichte es nur noch für Platz 119 (Vorjahr Platz 31). Sogar eher selten anmutende Namen wie Amy (Platz 99), Rosalie (Platz 82) oder Luana (Platz 80) sind deutlich beliebter.
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Eigentlich merkwürdig, nachdem die Schülerin bis vor Kurzem so gefeiert und bewundert wurde. Auch Namensforscher wie Knud Bielefeld hatten mit einer regelrechten Flut von Mini-Gretas gerechnet. Der renommierte Hobbyforscher aus Schleswig-Holstein hatte den Vornamen in einer Prognose für das Jahr 2027 laut FAZ auf Platz 8 der beliebtesten Vornamen gesehen.
Am beliebtesten: Mia, Hanna, Emilia
Warum es jetzt doch kaum kleine Gretas gibt, erklärt Bielefeld so: „Wenn ein Name zu prominent ist, haben Eltern Angst vor der permanenten Assoziation.“ In der Prognose für 2029 tauche der Name Greta schon gar nicht mehr auf. Die drei Top-Ränge der beliebtesten Vornamen belegen laut Babelli-Statistik im Jahr 2020 Mia, Hanna(h) und Emilia bei den Mädchen und Leon, Ben und Noah bei den Jungen.