Verschwörungstheorien
Xavier Naidoo weint um „Adrenochrom-Kinder”
Mannheim / Lesedauer: 2 min

Nordkurier
Er schluchzt, ringt um Worte, Tränen rinnen über sein Gesicht. Beim Nachrichtendienst „Telegram” lud Sänger Xavier Naidoo ein Video von sich hoch, das ihn vollkommen aufgelöst zeigt. Er weine vor Glück, weil „Kinder aus den Händen pädophiler Netzwerke befreit” würden, berichtet Naidoo aufgewühlt.
Stichwort Adrenochrom
Von Emotionen geschüttelt lässt Naidoo das Stichwort „Adrenochrom” fallen und betont, er wisse seit „mindestens 15 Jahren, was los ist”. Das Ganze klingt verstörend und nach wilden Verschwörungstheorien. Was um Himmels Willen ist mit Xavier los? Alles in Ordnung bei ihm?
Ja, betont er in einem zweiten Video, das er kurz darauf hochlädt und in dem er deutlich aufgeräumter wirkt. Doch was er sagt, ist wieder wirr. Naidoo spricht von einem global agierenden Pädophilen-Ring, Folter, Mord, von Nachforschungen, die er seit Jahren betreibe. Er wisse seit Langem Bescheid.
Gefährliche Verschwörungstheorien
Gelinde gesagt klingt es, als müsse man sich Sorgen um Deutschlands erfolgreichsten Sänger („Dieser Weg”) machen. Die Horror-Geschichte, die er erzählt, geistert in äußerst fragwürdigen Ecken durchs Internet und wird dort sogar in Verbindung mit dem Coronavirus gebracht.
Naidoo flog bei DSDS raus
Erst vor wenigen Wochen war Xavier Naidoo aus der Jury der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar” geflogen, weil von ihm Song-Fragmente mit vermeintlich rassistischen Zeilen aufgetaucht waren. Jahre zuvor hatte er für Aufsehen gesorgt, weil er vor dem Berliner Reichstag bei einer Veranstaltung der Reichsbürger aufgetreten war. Jetzt ist der Sänger offenbar wieder in zweifelhafte Gesellschaft geraten und den Mythen gefährlicher Verschwörungstheoretiker aufgesessen.