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Familie Fleischfresser

Nach Gruselfund dem Geheimnis der Erdgruft auf der Spur

Hammer / Lesedauer: 2 min

Der Heimat- und Geschichtsverein in Hammer ist gerade mal zwei Jahre jung und gräbt sich tief in die Dorfgeschichte ein. Dazu gehört auch der mysteriöse Knochenfund in der Nähe einer Erdgruft auf dem Fleischfresserberg.
Veröffentlicht:26.03.2022, 06:00

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Da hat sich doch schon wieder jemand an der Gruft zu schaffen gemacht! Volker Klementz entdeckt die zum Teil weggerissene Abdeckung auf dem Fleischfresserberg unweit des Dorfes Hammer an der Uecker, und es ärgert ihn sehr. „Das kann nicht der Sturm verursacht haben“, ist sich der Heimatvereins-Chef sicher. Seitdem vor drei Jahren menschliche Knochen auf dem Fleischfresserberg gefunden wurden, haben die Hammeraner ihre heimatgeschichtliche Forschung intensiviert.

Wichtigstes Recherche-Objekt: die Erdgruft der Familie Fleischfresser, aus der die Gebeine stammen. Bekannt aus anderen Chroniken der Gemeinde ist, dass der Gutsbesitzer Carl Fleischfresser 1842 mit seinen beiden Hunden auf dem Gutsgelände, zu dem auch der „Fleischfresserberg“ gehörte, bestattet wurde. „Der Mann soll sich das Leben genommen haben“, sagt Klementz und leitet aus den Verzweigungen des Stammbaums der Fleischfresser-Familie verschiedene Theorien ab. Doch das alles sind nur Vermutungen, betont er.

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Gruft soll in die Bodendenkmalliste aufgenommen werden

Der vor zwei Jahren gegründete Heimatverein konzentriert sich nun darauf, mehr über die Familiengeschichte der Gutsbesitzer herauszufinden. Dank des Forschungsauftrags, den die Gemeinde Hammer dem Heimatverein erteilte, ist es Klementz möglich, in Archiven zu recherchieren. In Frankfurt/Oder und in Stralsund suchte er bereits nach Hinweisen, Daten und Informationen, um Lücken in der Ortsgeschichte zu schließen. Was er bisher über Menschen namens Fleischfresser herausfand, hat leider keinen Bezug zu seiner Heimatgemeinde Hammer, bedauert Klementz. Aber er bleibt dran.

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Was die Erbgruft der Fleischfressers betrifft, da hat der Heimat- und Geschichtsverein bereits im Juni 2021 bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald beantragt, die Gruft in die Bodendenkmalliste aufzunehmen. Dann kann sie auch richtig gesichert werden, hofft Klementz. Der Verein bemüht sich auch um den Kontakt zu den heutigen Grundstückseigentümern des Fleischfresserberges. „Jetzt warten wir aber erst einmal ab, wie die Denkmalschutzbehörde entscheidet.“

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