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1000 neue Arbeitsplätze – Baustart für Birkenstock-Werk in Pasewalk

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Erst vor wenigen Monaten machte Schuhproduzent Birkenstock klar: In Pasewalk soll ein neues Werk entstehen. Jetzt beginnen die Bauarbeiten im Industriegebiet Berlin/Szczecin.
Veröffentlicht:25.04.2022, 16:40

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Seit Ende letzten Jahres laufen die Vorbereitungen für das neue Birkenstock-Werk im Pasewalker Industriepark. Am Tag vor Ostern ist beim Schuhhersteller Birkenstock ein Schreiben von der für das Genehmigungsverfahren zuständigen Behörde eingegangen. Darin enthalten sei die sehnlich erwartete Teilbaugenehmigung für das Leuchtturmprojekt im Industriepark Berlin-Szczecin.

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Mit der jetzt vorliegenden Erlaubnis für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn sei der Weg frei für den Baustart, teilte das Unternehmen aus Linz am Rhein (Rheinland-Pfalz) am Montag mit. Den Angaben zufolge hatte in der Woche nach Ostern die mit dem Projekt beauftragte Baufirma Goldbeck mit ersten vorbereitenden Arbeiten begonnen. An diesem Montag starteten nun die Erdarbeiten – auch wenn eine Entscheidung über mögliche öffentliche Fördermittel noch ausstehe.

Neues Werk wird deutlich teurer

Inzwischen ist auch klar: Die jüngsten Entwicklungen an den Rohstoffmärkten und das im Vergleich zu den ersten Planungen deutlich aufwendigere Standortkonzept führen zu einem erheblichen Anstieg der Investitionssumme. Birkenstock zufolge belaufen sich die Investitionen nach letzten Berechnungen auf insgesamt rund 100 Millionen Euro – ein Plus von 25 Prozent gegenüber den ursprünglichen Planungen. Damit sei der Bau des neuen Werks die mit Abstand größte Einzelinvestition in der Geschichte des Traditionsunternehmens.

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Produktion soll nächstes Jahr starten

Am eng gestrickten Zeitplan wolle das Unternehmen aber grundsätzlich festhalten. Angesichts der Lieferengpässe an den internationalen Stahlmärkten und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Bausektor werde die Produktion im neuen Werk aber wohl erst Anfang des dritten Quartals 2023 anlaufen anstatt wie ursprünglich geplant Ende des ersten Quartals.

„Mit dem Bau unseres neuen Werks schaffen wir die für unser weiteres weltweites Wachstum dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten- und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschen in der Region. Damit sind unsere Investitionen auch ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland. Wir sind made in Germany”, sagt Oliver Reichert, Geschäftsführer der Birkenstock-Gruppe.

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Genehmigung im Schnell-Durchlauf

Reichert dankte allen in das Genehmigungsverfahren eingebundenen Behörden und Institutionen, dass sie ihr Wort gehalten haben und das Unternehmen bei diesem Vorhaben bestmöglich unterstützen. „Wir in der Stadtverwaltung haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses für die ganze Region wichtige Projekt von behördlicher Seite schnell und mit der gebotenen Sorgfalt umzusetzen. Dabei haben uns die guten Verbindungen zum Landkreis weitergeholfen, die beim Aufbau des Industrieparks Berlin-Szczecin über die Jahre gewachsen sind”, sagte Pasewalks Bürgermeisterin Sandra Nachtweih (CDU). Sie sei unglaublich stolz darauf, dass es uns gelungen ist, mit Birkenstock nun auch einen echten Global Player in der Region anzusiedeln.

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Geplant sind rund 1000 Arbeitsplätze

Mit den Erdarbeiten bereitet nach Firmenangaben das als Generalübernehmer beauftragte Bauunternehmen Goldbeck das zwölf Hektar große Baufeld für die Errichtung des Produktionsstandorts vor. Gegen Mitte des dritten Quartals 2022 solle dann in der Rohbauphase das Fundament für das neue Vorzeigewerk des deutschen Sandalenherstellers gelegt werden. Mittelfristig sollen hier Birkenstock zufolge rund 1000 neue Arbeitsplätze entstehen, wodurch das Unternehmen auf Anhieb zu einem der größten privaten Arbeitgeber in der Region zwischen den Metropolen Berlin und Szczecin zählen würde. Angekündigt wurde, dass die Bürger Pasewalks und Gäste in den Sommerwochen bei einer Veranstaltung über das Investitionsprojekt informiert werden.