Die Pflegestation für kranke, verletzte oder verwaiste Seeadler in Papendorf (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat bisher 14 Tiere aufgenommen. Davon konnten 10 Greifvögel inzwischen wieder ausgewildert werden, wie Jens Krüger als Betreiber des „Storchenpflegehofs” mit Seeadlerstation sagte.
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Vier Seeadler seien noch „in Pflege”. Die Station war im September 2019 eröffnet worden. Die zu betreuenden Tiere kamen aus dem gesamten Osten Mecklenburg-Vorpommerns. Ihre Verletzungen stammen meist von Revierkämpfen, einige auch von Windrädern. „Aber wenn Adler mit Windrädern kollidieren, ist in den meisten Fällen nicht mehr viel zu retten”, sagte Krüger.
70 Vögel auf dem Storchenhof
Den Tierpflegehof am Flusstal der Uecker betreibt Krüger mit Unterstützung von Behörden seit Jahren, anfangs vor allem für Störche. Derzeit leben dort etwa 70 Vögel, darunter 19 Störche, 11 Bussarde, mehrere Turmfalken, Waldohreulen und Schwäne sowie ein Rotmilan und eine Rohrweihe.
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„Die Zahl der bedürftigen Tiere wächst derzeit, weil das Futter wegen der Trockenheit knapper wird, viele Brutpaare ihre Jungvögel deshalb nicht erfolgreich aufziehen können und verstoßen”, sagte Krüger. Die Volieren für die Seeadler waren als Kompensation im Rahmen eines Stromnetzanbindungsprojekts entstanden.
Nach Angaben der Landeskoordinierungsstelle für Seeadler leben mit 380 Brutpaaren etwa 50 Prozent der deutschen Seeadler in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bestände des geschützten Vogels seien stabil. Seeadler leben ganzjährig im Nordosten und gehören mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,40 Metern zu den größten Greifvögeln Mitteleuropas.