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Deutsch-Polnische Polizeieinheit

Alle zwei Tage eine Festnahme an der Grenze

Pomellen / Lesedauer: 2 min

Seit 22 Monaten gehen deutsche und polnische Grenzschützer zusammen auf Streife. Und das aus Sicht der Verantwortlichen ziemlich erfolgreich. Ob das die Bewohner im Grenzgebiet ebenfalls so sehen, steht auf einem anderen Blatt.
Veröffentlicht:22.11.2017, 17:52

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Die Zahlen sprechen für sich: Seit der Gründung der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Dienststelle Pomellen am 5. Januar 2016 nahmen die 40 Grenzschützer dieser Dienststelle in den 1822 gemeinsamen Streifen 312 Personen fest oder in Gewahrsam. Dabei handelt es sich um zum Teil europaweit gesuchte Straftäter, aber auch um Migranten, die sich ohne Genehmigung in einem der beiden Länder bewegten.

21 gestohlene Fahrzeuge und 25 ebenfalls entwendete Fahrräder wurden gesichert. Insgesamt wurden Gegenstände im Wert von 600.000 Euro, die aus kriminellen Handlungen stammen, sichergestellt. Entdeckt und eingezogen wurden darüber hinaus Betäubungsmittel und Drogen im Wert von mehreren tausend Euro.

Diese Bilanz stellten am Mittwoch der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Bodo Karping, sowie der Leiter des Seegrenzschutzabteilung des polnischen Grenzschutzes in Danzig, Kommandant Piotr Patla, sowie die Dienstellenkoordinatoren Winfried Neumann und Katarzyna Pabin, in Pomellen vor.

40 Beamte aus Deutschland und Polen

Als vor 22 Monaten die gemeinsame Dienststelle in Pomellen angesiedelt wurde, ging es um die „Bündelung und den effizienten Einsatz der personellen sowie materiellen Ressourcen beider Sicherheitsbehörden“, erinnerte Präsident Bodo Kaping. Die Pomellener Dienststelle war dabei die dritte gemeinsame entlang der EU-Binnengrenze. Jeweils 20 Beamte der Bundespolizeiinspektion Pasewalk und der Dienststelle des Polnischen Grenzschutzes Stettin üben ihren Dienst in gemischt besetzten Streifen in einem vorgegebenen Korridor beiderseits der Grenze aus.

Aus Sicht des polnischen Kommandanten hat die Kombination verschiedener Behörden aus dem Sicherheitsbereich in Polen laut einer Umfrage zu einem realen Gefühl geführt, dass das Land sicherer geworden sei. So hätten sich 80 Prozent der Befragten geäußert. Auch Präsident Bodo Kaping sprach davon, dass sich auf der deutschen Seite die Sicherheit verbessert hat. „Ich weiß aber, dass das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger ein anderes Bild wiedergibt“, schränkte er seine Aussage ein.

Der Nordkurier berichtet fortlaufend über Grenzkriminalität. Eine Übersichtsseite zu unseren Artikeln finden Sie hier.