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Häuserbau in Strasburg?

Aus altem Strasburger Internat sollen neue Wohnhäuser werden

Strasburg / Lesedauer: 3 min

Für Strasburg wäre das eine tolle Sache: Nachdem ein Architekt im Sommer 2019 das Grundstück der ehemaligen Erweiterten Oberschule (EOS) mit Internat gekauft hatte, will er nun mit dem Umbau zu Wohnhäusern starten.
Veröffentlicht:05.04.2020, 21:45

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Auf der Internet-Seite von Jochen Dreetz ist das Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Erweiterten Oberschule (EOS) Strasburg bereits vermerkt. Nun will der Architekt aus Wendelstein in Sachsen-Anhalt Nägel mit Köpfen machen. Nachdem die Freigabe durch einen Fledermausgutachter in Aussicht gestellt wurde, plant Jochen Dreetz, Mitte, Ende April mit dem Umbau zu Wohnhäusern zu beginnen. „Ich starte mit dem ehemaligen Internat. Dort sollen sechs Wohnhäuser mir circa 150 Quadratmeter Wohnfläche entstehen“, berichtet der Architekt. Die Fertigstellung sei für den Sommer kommenden Jahres geplant.

Für ehemalige EOS noch keine festen Pläne

Bis auf den Rohbau des Internates werde alles neu gebaut – Fenster, Türen, Wärmedämmung und die Versorgungsleitungen. Diese Häuser einschließlich Grundstück will der Wendelsteiner für 199 000 Euro verkaufen. Nach Realisierung der Wohnhäuser ist Jochen Dreetz zufolge vorgesehen, aus dem ehemaligen Küchentrakt am Internat sechs barrierefreie Reihenbungalows zu bauen. Eine Vermietung der Häuser sei hingegen kein Geschäftsmodell für ihn.

Dreetz hatte das rund 15 000 Quadratmeter große Grundstück mit Schule und Internat im Sommer 2019 bei einer Auktion für 71 000 Euro erworben. Gefordert war damals ein Mindestgebot von 7500 Euro. Für die ehemalige EOS gebe es zwar Überlegungen, aber keine festen Pläne. Er könne sich vorstellen, dass dort ein freier Träger wieder ein Gymnasium einrichtet und als Mieter einzieht.

Denkbar seien auch Seniorenwohnungen. Sollte sich das nicht realisieren lassen, könne die Schule vorerst auch ungenutzt bleiben. Für die Fledermäuse gebe es auf dem Grundstück Ausgleichsmaßnahmen durch den Bau neuer Quartiere.

Der Standort des EOS-Geländes ist nach Einschätzung des Architekten, der in Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt) ein ehemaliges Landratsamt in Plattenbauweise zu Reihenhäusern umgebaut hat, ideal. Am Internat werden Jochen Dreetz zufolge zwei bzw. eineinhalb Etagen abgetragen. Dort sollen Dachterrassen entstehen. Die Nutzung eines vorhandenen Gebäudes spare eine Menge Energie und sei in Zeiten steigender Baupreise deutlich billiger als ein Neubau eines Wohnhauses auf der „grünen Wiese“.

Erste Interessenten sollen schon vorhanden sein

Die billigsten Häuser aus Holz, aber mit nur 100 Quadratmeter Wohnfläche, gebe es auf einer freien Baufläche ab etwa 150 000 Euro. „Ich fange klein mit dem Rückbau an. Gleichzeitig versuche ich, Käufer zu finden. Die ersten Interessenten haben sich bereits gemeldet“, versichert der Architekt. Mit potenziellen Käufern werde er Absprachen über Wünsche, wie etwa beim Zuschnitt der Häuser, treffen. Ein Wohnhaus werde er als Musterhaus fertigstellen, auch wenn es dafür vorerst keinen Käufer gibt. Das finanzielle Risiko sei überschaubar.

Bei dem Bauprojekt in Hohenmölsen habe es anfangs viele Skeptiker gegeben. Jetzt seien alle Käufer dankbar. Dort seien in zwei Jahren elf Häuser entstanden.