StartseiteRegionalPasewalkBiber-Jagd: Noch keine Tellereisen gefunden

Selbstjustiz

Biber-Jagd: Noch keine Tellereisen gefunden

Uecker-Randow / Lesedauer: 2 min

Gibt es in Sachen Biber Selbstjustiz? Gut möglich, aber konkrete Fälle liegen dem Landkreis Vorpommern-Greifswald nicht vor - auch wenn das Vize-Landrat Jörg Hasselmann (CDU) behauptet hatte.
Veröffentlicht:18.09.2018, 10:35

Artikel teilen:

Biber verursachen zum Teil hohe Schäden. Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, würden einige Betroffene Selbstjustiz üben, wovon 60 eingesammelte Tellereisen zeugen. Das hatte Vize-Landrat Jörg Hasselmann (CDU) während einer Gesprächsrunde zur Biber-Problematik beim Bauernverband Uecker-Randow behauptet.

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen-Forum 17.4 hatte daran offensichtlich Zweifel und stellte eine Kleine Anfrage an Landrätin Barbara Syrbe (Linke) zum Thema Tellereisen und Biber. Wie es in der Antwort heißt, gebe es zwar mehrere Hinweise aus anonymen Quellen, dass in den vergangenen Jahren an verschiedenen Standorten Tellereisen zur Nachstellung von Bibern aufgestellt wurden. Konkrete Fälle seien bisher nicht nachgewiesen worden. Es seien auch noch keine Tellereisen sichergestellt worden.

Bisher gab es nur Verdachtsfälle

Eine Anfrage bei allen Wasser- und Bodenverbänden des Landkreises, Hinweise auf Funde von Tellereisen an die Untere Naturschutzbehörde weiterzugeben, führte bisher zu keinem Ergebnis, heißt es in dem Antwortschreiben an die Fraktion. Da es sich bisher nur um Verdachtsfälle gehandelt habe und keine konkreten strafbaren Handlungen dokumentiert werden konnten, seien keine Strafanzeigen möglich gewesen. Auch zur möglichen Anzahl derartiger Straftaten könne man keine Angaben machen, es sei aber zu befürchten, dass diese illegalen Methoden mehrfach ausgeübt wurden. Falls Tellereisen sichergestellt werden, würden diese als Beweismittel beschlagnahmt. Für Kristin Wegner von der Fraktion ist unklar, warum Vize-Landrat Hasselmann Zahlen in die Welt setzt, die laut der Syrbe-Antwort nicht stimmen.

Auf der nächsten Kreistagssitzung am kommenden Montag, 24. September, wolle man nachfragen, wie es zu diesen Widersprüchen kommt, kündigt Kristin Wagner an.