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Bürgerbefragung

Das alles fehlt den Pasewalkern in ihrer Stadt

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Was gefällt den Einwohnern, was vermissen sie, was können gar nicht leiden? Das und vieles mehr wollte das Rathaus wissen. Fast 600 Menschen gaben Antworten.
Veröffentlicht:08.08.2022, 17:12

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McDonalds, Cocktail-Bar, Steak-Haus, Biergarten, spanisches Restaurant: Die Liste dessen, was in ihrer Stadt fehlt, ist bei Pasewalkern lang. Das hat eine Bürgerumfrage des Rathauses ergeben, an der sich vom 1. Juni bis zum 25. Juli 597 Menschen beteiligten.

Besonders die kulinarischen Angebote werden offenbar als ausbaufähig empfunden. An erster Stelle steht mit großem Abstand der Wunsch nach einem weiteren Café mit Eis-Kreationen am Markt. 23,7 Prozent der Befragten wünschten sich so eine Gaststätte, am liebsten mit Außensitzplätzen. 13,28 Prozent vermissen ein weiteres Restaurant oder einen Imbiss. Auf Platz drei kam mit 8,57 Prozent ein Kino. Auch kreative Vorschläge waren dabei, zum Beispiel ein Sportleistungszentrum, ein Comic-Buchladen, ein Vintage-Laden, ein Geschäft für Moped-Teile, ein Antik-Laden, ein Outletstore und ein Feinkostgeschäf.

Sanierte Straßen gefallen

Bei der Frage nach ihren Wunsch-Veranstaltungen zeigten viele Pasewalker Sinn für Tradition. 53,10 Prozent wollen ihren Weihnachtsmarkt nicht missen, gefolgt von der Leistungsschau mit 46,90 Prozent. Viele Fans fanden mit jeweils mehr als 30 Prozent die Vorschläge Streetfoodfestival, Flohmarkt auf dem Marktplatz und Ueckerpromenadenfest. Mit der Idee von einem Subbotnik konnte die Stadtverwaltung Pasewalkern hingegen keine Begeisterungsstürme entlocken. Gerade einmal 9,05 Prozent haben Lust auf einen gemeinsamen Arbeitseinsatz. Unbeliebter war nur der Freundinnen-Shopping-Tag mit 6,87 Prozent.

Gestalterisch gibt es viele Stellen, die Pasewalkern gefallen. So hoben 43,05 Prozent sanierte Straßen und Gebäude am Markt hervor, die Ringstraße mit der Ringmauer ist 42,88 Prozent ans Herz gewachsen, die Bäume und Bepflanzungen allgemein mögen 39,03 Prozent. Das Wasserspiel mit 30,65 Prozent und die Sitzmöglichkeiten mit 25,13 Prozent haben ebenfalls viele Freunde.

Marktplatz zu kahl

Natürlich wurden aber auch hinsichtlich des Stadtbildes Kritikpunkte genannt. Am häufigsten kritisierten die Befragten (18,66 Prozent), dass der Marktplatz „kahl“, „ungemütlich“ oder „zugepflastert“ sei. 15,29 Prozent schätzten die Innenstadt als „zu wenig grün“ ein. Ein weiterer Schwerpunkt war auch hier die Kritik an fehlender Gastronomie am Markt (13,11 Prozent), speziell ein Café mit Außengastronomie. Ein Dorn im Auge ist 7,73 Prozent der Spielebogen. Geschäfte vermissen 7,06 Prozent, und den Brunnen finden 5,88 Prozent zu klein.

Menschen aller Altersklassen beantworteten die Fragen. Die meisten waren zwischen 30 und 49 Jahren alt. Die am zweitstärksten vertretene Gruppe waren die 16- bis 29-Jährigen, die drittstärkste die 50- bis 64-Jährigen, während nur 5,36 Prozent der Befragten 65 Jahre oder älter waren. Um auch Menschen ohne Internet-Zugang zu erreichen, waren 100 Fragebögen ausgedruckt und in Altersheimen verteilt worden

Ausführliches Ergebnis im September

Mit Spannung hatte Bürgermeister Danny Rodewald (parteilos) auf das Umfrageergebnis gewartet. Schließlich hat er sich das Ziel gesteckt, dass sich Pasewalks Einwohner noch wohler fühlen. Die Bürgerbefragung verschaffte ihm einen Eindruck davon, was gut läuft und wo nachgearbeitet werden muss. „Ich nehme die Umfrage ernst und werde daran anknüpfen. Natürlich kann ich keinen McDonalds in die Innenstadt zaubern”, aber er werde dran bleiben und die Stadtentwicklung vorantreiben.

Im September wolle City-Managerin Claudia Große das ausführliche Umfrageergebnis in den öffentlichen Ausschusssitzungen und den Stadtvertretern vorstellen. Möglicherweise folge ein Workshop mit Bürgerbeteiligung. Manche Aspekte würden ins Stadtentwicklungskonzept einfließen. „Es sind viele Ideen und Vorschläge dabei, auf die wir als Stadtverwaltung reagieren können.” Die Auswertung der Umfrage ist auch im Internet abrufbar auf www.pasewalk.de.