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Brandruine

Der Abriss des Strasburger Kulturhauses hat begonnen

Strasburg / Lesedauer: 3 min

Das vor Ostern ausgebrannte Kulturhaus in Strasburg muss abgerissen werden. Mit der Entkernung des Objektes begannen jetzt diese Arbeiten. Am Montag setzt der Bagger die Schaufel an.
Veröffentlicht:02.12.2022, 17:29

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Das Sofa, der Stuhl und der Schreibtisch kommen in den Sperrmüllcontainer. Für Holz steht ein anderer Behälter zur Verfügung. Dämmwolle wird in große Plastiksäcke gepackt. Auch Eisen und Schrott werden separat gelagert. Mitarbeiter der Firmen Polygonvatro aus Olpe und AGE Dienstleistungen aus Bottrop in Nordrhein-Westfalen haben mit der Entkernung des am 14. April 2022 abgebrannten Strasburger Kulturhauses begonnen.

Großteil ist Sondermüll

„Alles, was händisch aussortiert werden kann, nehmen wir heraus. Das erspart das Sortieren nach dem Abbruch“, sagt Alex Hendrich von der Projektleitung bei Polygonvatro. Das zertifizierte Unternehmen ist auf die Sanierung von Brand- und Wasserschäden spezialisiert. Das Entkernen sei mit einem ziemlichen Aufwand verbunden. So dürfen Hendrich zufolge Brandholz und normales Holz ebenso wenig miteinander vermengt werden wie Brandschutt und normaler Schutt. Ein Großteil des Materials sei Sondermüll.

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„Wir können aber nur im rechten Teil des Hauses entkernen und vorsortieren. Links kommen wir nicht herein, da besteht Einsturzgefahr.“ Der Bagger für den Abriss ist am Donnerstag geliefert worden. Am Montag soll er die Schaufel ansetzen, um mit dem Abriss zu beginnen. Abriss und Entkernung laufen dann quasi parallel. Für letztere Arbeiten veranschlagt der Mitarbeiter von Polygonvatro etwa zwei Wochen. Sollten die Arbeiten dann nicht beendet sein, gehe es im Januar weiter.

Versicherung gab Geld für Abriss frei

Der Abriss des geschichtsträchtigen Haues, das im Jahr 1915 als Jugendheim eröffnet wurde, war möglich geworden, nachdem ein bautechnischer Untersuchungsbericht zu dem Ergebnis gelangt war, dass nach dem verheerenden Brand baukonstruktiv sehr starke Schäden zu verzeichnen sind. Weiterhin sei ein hoher Teil der Bausubstanz durch Löschwasser zerstört worden. Daher war auch die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes nicht mehr gegeben. Daraufhin hatte die Versicherung die Gelder für den Abbruch freigegeben.

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Bund steuert 1,56 Millionen für Wiederaufbau bei

„Wenn alles beräumt ist, werden wir wieder Kontakt mit der Versicherung aufnehmen“, sagt Strasburgs amtierende Bürgermeisterin und Bauamtsleiterin Anke Heinrichs. Zugleich müsse die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Stadtvertretung einen Fahrplan entwickeln, wie und in welcher Form das Kulturhaus wieder aufgebaut werden soll.

Nach dem Brand hatten sich Vertreter der Stadt, des Landkreises Vorpommern-Greifswald und des Landes MV dafür ausgesprochen, das Gebäude wieder aufzubauen. Der Bund sicherte außerdem zu, eine Summe in Höhe von rund 1,56 Millionen Euro für den Wiederaufbau beizusteuern. Das ist das Geld, das eigentlich für die Sanierung des Gebäudes vorgesehen war. Die Ermittlungen zu dem Brand laufen unterdessen weiter.

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