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Corona-Lockerungen

Die ersten Dauercamper sind zurück

Löcknitz / Lesedauer: 2 min

Allen Dauercampern ist die Rückkehr auf die Campingplätze gestattet. Auf dem Platz am Kiessee in Krugsdorf sind die ersten Gäste eingetroffen. Die durch die Corona-Krise eingeschränkte Saison hat für die Betreiber trotzdem weitreichende Folgen.
Veröffentlicht:14.05.2020, 05:17

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Karl-Heinz Deusner und seine Frau Tim haben nicht lange gezögert. Nachdem sie die Nachricht erhalten hatten, dass sie wieder auf den Campingplatz am Kiessee in Krugsdorf dürfen, haben die Berliner sofort die Sachen gepackt. Seit zweieinhalb Jahren sind sie hier Dauercamper. „Wir fühlen uns hier sauwohl. Wir können hier baden, angeln und Pilze sammeln – Natur pur. Die Leute sind nett und der Platz nicht zu groß“, sagt Karl-Heinz Deusner. Auch wenn sie am Mittwoch noch die Einzigen waren, spätestens ab Freitag würden auch weitere Camper-Nachbarn eintreffen.

Betreiberin beklagt Ungereimtheiten bei den Vorschriften

Die erfolgten und die bevorstehenden Lockerungen seien ein kleiner Lichtblick, meint Mandy Krüger, die mit ihrem Mann Daniel den Strand- und Campingplatz in Krugsdorf mit 30 Plätzen für Dauercamper und 65 für weitere Urlauber betreibt. Dauercamper aus M-V durften bereits seit dem 1. Mai kommen. Dies hätten auch fast alle genutzt.

Es gebe aber einige Ungereimtheiten mit den Vorschriften. Wie solle man beispielsweise jetzt prüfen, ob ein Camper aus einem Risikogebiet komme? „Dazu bräuchte ich eine Bürokraft“, sagt Mandy Krüger.

Die Urlauber hätten auf die Schließung des Platzes verständnisvoll reagiert, Rückforderungen von Pachten habe es nicht gegeben. Anfragen gebe es hingegen auch schon für die Zeit, wenn ab dem 25. Mai Urlauber aus dem gesamten Bundesgebiet kommen dürfen. Der Gastronomiebereich auf dem Platz hat seit dem 9. Mai geöffnet. „Das war noch verhalten, die Leute sind vorsichtig“, sagt Mandy Krüger.

Das Risiko am Himmelfahrtstag ist zu groß

Trotz der Lockerungen – von einer normalen Saison könne man schon jetzt nicht mehr sprechen, betont die Betreiberin. Ein Großteil der Einnahmen komme von Feiern wie Silberhochzeiten und Geburtstagen, von Klassenfahrten, Veranstaltungen wie dem Strandfest oder Feiertagen wie Himmelfahrt. Schweren Herzens hätten sie entschieden, am 21. Mai, dem Himmelfahrtstag, nicht zu öffnen. Erlaubt gewesen wären 75 Gäste im Zelt und 150 im Freien. „Das Risiko ist zu groß. Im vergangenen Jahr hatten wir zu Himmelfahrt rund 1000 Besucher. Da bräuchte man heute Sicherheitskräfte, um alles einzuhalten“, erklärt Mandy Krüger. Auch das geplante Sommerfest werde nach jetzigem Stand nicht stattfinden. Auf der anderen Seite würden Kosten wie ihre Pacht an die Gemeinde oder Versicherungen weiter anfallen. „Wir lassen aber den Kopf nicht hängen“, betont Mandy Krüger.