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▶ Erster Storch des Jahres bei Löcknitz gesichtet

Ramin / Lesedauer: 2 min

Im Frühjahr kehren die Störche normalerweise zurück nach MV. Doch ein Exemplar wurde schon jetzt wieder gesichtet. Einem Nordkurier-Leser ist ein Video geglückt.
Veröffentlicht:04.01.2022, 15:54

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Die Vogelkundler der Region haben gerade erst ihre Bilanz des Storchenjahres 2021 gezogen, schon steht das erste Tier wieder auf der Wiese. Normalerweise verbringen die Zugvögel den Winter im warmen Süden und kehren im Frühjahr zurück nach MV um hier zu brüten und Jungtiere großzuziehen. Doch eines der Tiere wurde bereits am 4. Januar in der Nähe von Löcknitz gesehen. Das beweist das Video des Nordkurier-Lesers Dietmar Zielke.

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Ähnlicher Fall schon 2020 im Nachbarort

Er habe das Tier in Ramin auf dem Gelände der örtlichen Ramin Agrargesellschaft beobachtet, schreibt er. In den vergangenen Jahren hatten wohl auch die milden Winter dafür gesorgt, dass viele Zugvögel früher zurückkehrten oder gar ganz in Deutschland überwinterten. So geschehen zum Beispiel im Winter 2019/20 in Retzin – ganz in der Nähe von Ramin. Ob es sich um das gleiche Tier handelt, dass vielleicht den Flug nach Süden erneut ausgelassen hat, ist unklar. Der erste Storchen-Rückkehrer des Jahres wurde in den vergangenen Jahren meist aus der Region Teterow gemeldet.

Tier wurde damals von Anwohnern gefüttert

Auch damals sah Storchenexperte Jens Krüger keinen Trend dafür, dass die Tiere in Deutschland überwintern. „Aus unserer Region liegen keine Informationen vor, dass es so einen Trend gibt. Überwinternde Störche sind noch immer die große Ausnahme”, sagte der Mitarbeiter des Storchenhofes Papendorf damals. Er vermutete, das Tier habe wohl einfach den richtigen Zeitpunkt zum Abflug verpasst. Anwohner hatten das Tier damals gefüttert und ihm so über den Winter geholfen.

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Gefährliche Reise nach Süden und zurück

Im Norden zu bleiben, kann die Überlebenschancen so durchaus steigern. Der Energieverbrauch der Störche für die rund 3.500 Kilometer lange Strecke bis nach Westafrika oder auch nur für die 900 Kilometer bis Spanien ist enorm. Auf dem Weg lauern zahlreiche Gefahren. Eine der schlimmsten ist, dass jedes Jahr Tausende Störche illegal abgeschossen werden, so im Libanon. Auf dem Heimweg aus Ostafrika überqueren innerhalb weniger Tage Hunderttausende Störche den Qaraoun-Stausee im Südosten des Landes, wo zahlreiche Vogeljäger auf die großen Segelflieger warten und sie vom Himmel schießen.