StartseiteRegionalPasewalk▶ Feuerwehrleute retten drei Häuser vor dem Sturm

Orkan Zeynep

▶ Feuerwehrleute retten drei Häuser vor dem Sturm

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Für Hauseigentümer in Pasewalk wäre im Orkan wohl ein Albtraum wahr geworden – wenn nicht die Feuerwehrleute zur Stelle gewesen wären.
Veröffentlicht:19.02.2022, 16:36

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Den 18. und 19. Februar 2022 werden drei Pasewalker Hauseigentümer und 22 Feuerwehrleute nicht so schnell vergessen. Im Orkan Zeynep bewahrten die ehrenamtlichen Helfer gleich drei Eigenheime vor Sturmschäden.

In der Nacht zu Sonnabend war in der Straße Am Lindenbad eine Fichte in derart extreme Schieflage geraten, dass ihre Zweige schon das Dach berührten. Die Kameraden konnten den Baum gerade noch rechtzeitig vor seinem endgültigen Fall zersägen. Nicht ganz so dramatische aber dennoch bedrohliche Szenen spielten sich vor einem Haus in der Dammstraße ab. Auch hier fehlte nicht viel, dann wäre ein Baum aufs Dach gekracht. Das wussten die Helfer jedoch zu verhindern.

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„Dieses mal waren die Bäume noch dicker”

Gerade noch rechtzeitig trafen sie am Sonnabend in der Ringstraße ein, wo sich gegen Mittag eine Tanne bedrohlich Richtung Tierarztpraxis neigte und von starken Sturmböen weiter nach unten gedrückt wurde. Mit einem Keil verlangsamten die Feuerwehrleute die Abwärtsbewegung. Von der Drehleiter aus sägten sie den Baum schließlich von oben stückweise ab. Die Hauseigentümer waren nicht vor Ort. Erst als die Gefahr längst vorbei war, erfuhren sie, was Pasewalks Feuerwehrleute bei peitschendem Sturm und eiskaltem Regen schnell und sauber für sie erledigt hatten.

Die Kameraden in Pasewalk waren von 22.15 Uhr bis in den Nachmittag hinein im Dauereinsatz. Fast immer ging es um Bäume. Mehrere Stämme mussten zum Beispiel im Bereich des Krankenhauses von der Bundesstraße 109 geräumt werden. „Dieses mal waren die Bäume noch dicker als bei dem Sturm vor zwei Wochen”, sagte Wehrführer Marco Freuer.

Nur in einem Fall in der Pasewalker Blumenstraße konnten die Feuerwehrleute nicht helfen. Ein Baum war auf ein Haus gestürzt.  "Zu hoch wäre die Eigengefährdung der Kameraden gewesen. So mussten wir an einen Statiker und ein Fachfirma verweisen", erklärte Marco Freuer. Der Gehweg vor dem Gymnasium in der Grünstraße wurde am Sonnabend großräumig abgesperrt, nachdem Ziegel vom Dach geweht worden waren.

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Irgendwann nicht mehr gezählt

André Nagel, Einsatzleiter bei der Strasburger Feuerwehr, hörte irgendwann auf, die Einsätze zu zählen. Von 4.45 bis 12.45 Uhr waren 14 Feuerwehrmänner nahezu pausenlos in und um Strasburg unterwegs. Sie bekamen es neben Bäumen und Ästen auch mit einem alten Haus in der Altstädter Straße zu tun, von dem größere Mengen Dachziegel auf die Straße gefallen waren. Sie fegten die Straße frei und sperrten den Bereich mit einem Bauzaun ab.

Von 17 bis 12.30 Uhr waren die Feuerwehren im Amtsbereich Löcknitz-Penkun auf Achse. Neben all den Bäumen drohte in Bergholz der Giebel einer Scheune einzustürzen und in Löcknitz hatte der Sturm ein schwer erreichbares Dachfenster losgerissen, das ständig auf und zu klappte. „An mehr als drei Stunden Schlaf war nicht zu denken”, sagte Amtswehrführer Enrico Harms.

Bis Sonnabendmittag wurden nach Auskunft von Sprecher Achim Froitzheim im gesamten Landkreis Vorpommern-Greifswald mehr als 680 Einsätze ausgelöst.