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See bei Krackow

Fische und Wasser werden nach Massensterben untersucht

Krackow / Lesedauer: 3 min

Nach dem massiven Fischsterben im Klaren See bei Krackow wurden nun doch Wasserproben entnommen. Und Angler haben sich der nicht angenehmen Aufgabe gestellt, die Fisch-Kadaver einzusammeln.
Veröffentlicht:12.06.2020, 06:04

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Tote Fische und Wasser aus dem Klaren See bei Krackow werden untersucht. Wie Kreissprecher Achim Froitzheim gegenüber dem Nordkurier sagte, hat Amtstierärztin Karin Albrecht Fische aus dem See erhalten und selbst Wasserproben genommen. Zudem habe die Amtstierärztin die Entsorgung der Kadaver veranlasst. „Für das Einsammeln der toten Fische ist der Pächter des Gewässers zuständig, also der Angelverein. Der Landkreis bestellt die fachgerechte Entsorgung. Wenn die Fische im Wasser verbleiben, ist ja keinem geholfen“, meint Froitzheim.

Nachdem am Wochenende ein größeres Fischsterben in dem Gewässer zwischen Schuckmannshöhe und dem Biopark Klarsee bekannt geworden war, waren am Dienstag zwei Mitarbeiter der kreislichen Wasserbehörde in Krackow. Diese hatten aber keine Wasserproben entnommen, sondern eine mögliche Fremdeinleitung von Stoffen geprüft, die zum Fischsterben geführt haben könnte. Die jetzt entnommenen Wasserproben werden Achim Froitzheim zufolge im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) untersucht.

Wasserbehörde geht von Sauerstoffmangel aus

Die Analyse werde jetzt einige Tage in Anspruch nehmen. „Die Wasserbehörde sieht einen solchen Fall anders als die Amtstierärztin. Kommt ein solches Fischsterben in einem Badesee vor, wird meist auch noch das Gesundheitsamt eingeschaltet“, meint der Kreissprecher. Die Mitarbeiter der Wasserbehörde sind bei ihrer Begutachtung des Sees von einem Sauerstoffmangel in dem Gewässer ausgegangen, der neben einer starken Verlandung des Gewässers zu dem Fischsterben führte. Eine Fremdeinleitung wurde ausgeschlossen.

Nach Angaben von Hans-Peter Bobrowski, Vorsitzender des Krackower Anglervereins, ist die Einsammel-Aktion am Mittwochabend beendet worden. „Wir waren mit drei Booten auf dem See. Sieben Mitglieder des Vereins haben sich an der Aktion beteiligt“, meint der Krackower. Der Kreis habe vier Plastetonnen mit je 240 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung gestellt, die mithilfe der Gemeinde zum Klaren See gebracht wurden. „In den Booten hatten wir Maurertuppen, in die wir die toten Fische gelegt haben“, berichtet Hans-Peter Bobrowski. Ingesamt seien zwölf dieser Tuppen voll gesammelt worden, womit dreieinhalb der Plastetonnen gefüllt wurden.

Viele tote Fische im See versunken

„Hätten wir das Einsammeln früher starten können, wäre bestimmt das mehr als das Doppelte zusammengekommen“, meint der Vereinsvorsitzende. Viele der toten Fische seien im Laufe der Tage abgesackt. Die Kadaver einzusammeln, sei trotzdem eine vernünftige Entscheidung gewesen, zeigt sich der Krackower überzeugt. Weil hier nicht nur zwei oder drei Fische verendet sind, habe er umgehend nach Bekanntwerden den Kreisanglerverband informiert, welcher wiederum am Montag kreisliche Behörden davon in Kenntnis setzte.

Hans-Peter Bobrowski wie auch die anderen Mitglieder des Vereins sind nun gespannt auf die Ergebnisse der Untersuchungen zu dem Fischsterben. Der Krackower Anglerverein mit seinen 32 Mitgliedern hat insgesamt fünf Gewässer gepachtet.