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Petition

Heftiger Gegenwind für Solarpark direkt auf dem Krugsdorfer Kiessee

Krugsdorf / Lesedauer: 3 min

Das Ansinnen der Firma East Energy aus Rostock, einen Solarpark entlang einer Bahntrasse und auch auf dem bei Badegästen beliebten Krugsdorfer Kiessee errichten zu wollen, schlägt hohe Wellen.
Veröffentlicht:15.09.2021, 15:08

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Geht es nach der Firma East Energy, soll auf dem Kiessee in Krugsdorf der größte schwimmende Solarpark Norddeutschlands entstehen. Dieser wird nach Angaben des Rostocker Unternehmens kombiniert mit einer Freiflächenanlage entlang der Bahntrasse Pasewalk-Torgelow.

Nach Bekanntwerden der Pläne für den Kiessee regt sich mittlerweile zum Teil heftiger Widerstand. „Wir sind alle entsetzt“, sagt Gemeindevertreter Enrico Kozlik, der zusammen mit Stephan Krause aus Krugsdorf eine Petition ins Leben gerufen hat. Bis zum Mittwochnachmittag hatten bereits mehr als 1.600 Menschen unterzeichnet. Der See sei Mittelpunkt des kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Lebens, die Auswirkungen auf die ökologische Entwicklung der Flora und Fauna seien kaum einschätzbar, heißt es in der Petition.

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„Für die Fische und die Natur ist das nicht gut”

„Für uns hätte sich das Angeln auf einem großen Teil des Sees erledigt“, sagt Andreas Weineck, Vorsitzender des Krugsdorfer Angelsportvereins. Der Verein sei von den Plänen genauso überrascht gewesen wie die Gemeinde. Unterstützung bekommt Weineck vom Kreisanglerverband Uecker-Randow. „Für die Fische und die Natur insgesamt ist das nicht gut. Wenn das die Energiewende ist, dann schönen Dank“, sagt Vorstandsmitglied Peter Kirste.

Wer komme auf eine solche Idee?, fragt sich auch Mandy Müller, die gemeinsam mit ihrem Mann Daniel den Campingplatz am Kiessee bewirtschaftet. „Wenn so ein Solarpark kommt, verliert der Platz an Attraktivität. Das letzte kleine Naherholungsgebiet in der Region wird so verunstaltet. Und damit setzt man auch unsere Existenz aufs Spiel“, sagt Mandy Müller. Ihre Gäste, die aus ganz Deutschland kommen, seien ebenso überrascht gewesen von den Plänen und stünden diesen ablehnend gegenüber.

CDU unterstützt die Petition

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich auch der CDU-Ortsverband Pasewalk und die CDU-Stadtvertreterfraktion gegen das Vorhaben ausgesprochen. Der Krugsdorfer See sei auch „Haussee“ für die Pasewalker. Es stehe zu befürchten, dass der Freizeitwert durch die Anlage erheblich eingeschränkt werde. Wenn durch die geplante Investition Touristen abgeschreckt werden, werde man das im Umland und somit auch in Pasewalk merken, heißt es in der Erklärung, in der auch um Unterstützung für die Petition gebeten wird.

Firma hat schon 27 Hektar gepachtet

Nach Angaben von East Energy-Projektleiter Michael Dahlmann habe man von der Krugsdorfer Baustoff GmbH 27 Hektar gepachtet. Die Firma wolle aber nicht alles bebauen, zurzeit gebe es Pläne für acht Hektar für den schwimmenden Solarpark. „Alle sagen, sie sind für erneuerbare Energien, aber nicht hier“, sagt Dahlmann. Bei dem beschlossenen Atom- und Kohleausstieg müsse der Strom aber irgendwo herkommen. Der Solarpark sei vom Campingplatz rund 300 Meter und vom Ufer etwa 50 Meter entfernt. East Energy wolle den erzeugten Strom zu einem Großteil dazu nutzen, ein eigenes Bio-Methanolwerk in Pasewalk zu versorgen. Man werde weiter das Gespräch mit der Gemeinde suchen und auch den Bürgern das Projekt vorstellen.

Laut Bürgermeister Kevin Rudel will sich die Gemeinde Krugsdorf in ihrer Sitzung am 14. Oktober zu dem Vorhaben positionieren.

Link zur Petition gegen den Bau einer Photovoltaikanlage auf und an den Krugsdorfer Seen (Openpetition.de)

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