Geschäftsaufgabe
Historische Adler-Apotheke in Strasburg steht vor dem Aus
Strasburg / Lesedauer: 2 min
Ist das der Absturz des historischen Apotheken-Adlers in Strasburg? Daniela Vetter, Inhaberin der historischen königlich privilegierten Adler-Apotheke, gibt zum 31. März ihr Geschäft auf. Immerhin gibt es eine Apotheke in dem Haus seit dem Jahr 1733. „Der Entschluss ist mir nicht leicht gefallen. Zumal die Mitarbeiter zu einem großartigen Team zusammengewachsen sind und wir gemeinsam versucht haben, das Beste aus dem Standort herauszuholen“, sagt die Apothekerin, die das Geschäft seit Mai 2009 führt.
Auch der Online-Handel trägt Mitschuld
Nach Angaben der Kauffrau haben mehrere Gründe zu der Entscheidung geführt. Zum einen verliere Strasburg und das Umland seit Jahren Einwohner, vor allem junge Leute würden wegziehen. Direkt an der Bundesstraße gelegen und ohne Parktaschen für haltende Fahrzeuge sei der Standort zum anderen nicht ideal. „Die Krankenkassen haben Rabattverträge mit Arzneimittel-Herstellern abgeschlossen. Diese Artikel müssen wir mit diesen Rabatten abgeben. Dadurch wird die Marge kleiner“, nennt die 43-Jährige einen weiteren Grund. Nicht zu unterschätzen seien die Internet-Apotheken, die Rabatte auf verschriebene Arzneimittel vergeben können, was herkömmliche Apotheken nicht könnten. Darüber hinaus würden heute auch Supermärkte Medizin-, Drogerie- und Kosmetikprodukte verkaufen. Der Trend gehe hin zu immer größeren Apotheken. Die Adler-Apotheke sei auch kein Versorger eines Pflegeheimes, wolle sich in einem Wettkampf um diese auch nicht mit anderen unterbieten. „Das alles trägt dazu bei, dass ein Weiterführen des Geschäfts für mich keine Zukunftsperspektive mit sich bringt. Ich sehe auch nicht, dass sich die wirtschaftliche Lage in absehbarer Zeit verbessert“, sagt Daniela Vetter.
In Strasburg wird dann ab dem 1. April die Brunnen-Apotheke am Markt die Arzneimittelversorgung für Strasburg übernehmen. In diese wird Daniela Vetter auch wechseln. „Von meinen Mitarbeitern haben einige schon einen neuen Arbeitsplatz oder einen in Aussicht”, sagt die Apothekerin.