Begegnungsstätte geplant
In Strasburg ist genug Platz für Asylbewerber
Strasburg / Lesedauer: 2 min
62 Asylbewerber leben derzeit in Strasburg. Angesichts einer Einwohnerzahl von über 5.000 sieht Bürgermeisterin Karina Dörk darin nichts problematisches. Doch dass es nun insgesamt 22 Nationalitäten in der Stadt gibt, das gab es vorher noch nicht.
„Daran müssen sich die Strasburger auch erst gewöhnen“, sagt Karina Dörk. Sie hofft, dass sich diese Wahrnehmung in den nächsten Monaten normalisiert. Ohne die vielen Ehrenämtler geht es nicht. Leute, wie Roland Brauchler vom Aktionsbündnis „Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt“.
Verfügbarer Wohnraum muss hergerichtet werden
Brauchler erzählt von ganz banalen Dingen, die das Leben der Asylsuchenden verbessern. Gardinen oder Rollläden etwa, die bei einer Wohnung im unteren Stockwerk Privatsphäre schaffen. Oder die Bereitstellung von Fahrrädern oder eines größeren Topfes, in dem man Reis auch für vier Personen kochen kann.
Roland Brauchler sagt auch, das ein aktives Auftreten gegen Neonazis dazugehöre. Leute, die im Internet hetzen, benennt er. Strasburg hat in den vergangenen Jahren viele Einwohner verloren. Deshalb steht ausreichend Wohnraum zur Verfügung. Doch der muss hergerichtet werden.
AWO-Jugendhaus als Begegnungsstätte
16 Wohnungen sind derzeit von Asylbewerbern bewohnt. Acht weitere werden gerade vorbereitet. Und es werden noch lange nicht die Letzten sein, sagt Bürgermeisterin Dörk. Neu ausgestattet werden die Wohnungen nur mit einem Herd, einem Kühlschrank und einer Waschmaschine.
Die restlichen Möbel kamen bisher gebraucht aus der Möbelbörse des Arbeitslosenverbandes. Wenn dort die Bestände schrumpfen und auf einmal die Schrankwand für einen Asylbewerber zurückgestellt wird, „ruft das auch wieder die Stimmungsmacher auf den Plan“, sagt Roland Brauchler.
Derweile planen die Ehrenamtler, das Jugendhaus der AWO als Treffpunkt für die Asylbewerber nutzbar zu machen. Roland Brauchler wünscht sich, dass daraus langfristig eine Begegnungsstätte wird.