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Lokschuppen

Kooperation für Erlebniszentrum

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Pasewalk, die Eisenbahn-Historie & Touristik gGmbH sowie der Lokschuppen Pomerania-Verein haben ihre Kooperation nun vertraglich vereinbart. Sie haben bereits konkrete Pläne für das Eisenbahn-Erlebniszentrum.
Veröffentlicht:18.12.2018, 11:30

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Es war ein Moment mit Achtungszeichen für Pasewalk: Nur acht Tage nachdem die Stadtvertreter der Verwaltung per Beschluss freie Hand für die allseitige Unterstützung des Betreibers und des Eigentümers des Lokschuppens gaben, machten drei Partner Nägel mit Köpfen. Martin Thomas, Geschäftsführer der Eisenbahn-Historie & Touristik gGmbH als Eigentümer des Eisenbahn-Erlebniszentrums Lokschuppen Pasewalk, Jörg Görl als Vorsitzender des Lokschuppen Pomerania-Vereins und Bürgermeisterin Sandra Nachtweih setzten ihre Unterschriften unter eine Kooperationsvereinbarung.

„Die Stadtvertreter stehen klar hinter dem Projekt, sie messen der Einrichtung eine überragende Bedeutung bei. Das Eisenbahn-Erlebniszentrum wird zum Erblühen der Stadt beitragen“, zeigte sich Sandra Nachtweih vor der Unterzeichnung zuversichtlich. In der jetzigen Konstellation der Eigentums- und Betreiberverhältnisse sowie mit dem Bekenntnis der Stadt zu dem Projekt bestehen beste Voraussetzungen, um Fördermittel einzuwerben. „Wir werden bereits im Januar im Schweriner Wirtschaftsministerium ergebnisoffen über die Fördermöglichkeiten reden.“ Sie freue sich auf das Gespräch dort, weil das städtische Engagement auch in der Landeshauptstadt verfolgt werde.

Pasewalk schon immer Bahn-Knotenpunkt

Martin Thomas, Geschäftsführer der gGmbH, nutzte die Gelegenheit, sein Engagement in Pasewalk zu begründen. Nach seiner Tätigkeit im Bereich der Bahnausstattung bei der Deutschen Reichsbahn in Schönweide bei Berlin gründete er vor rund 28  Jahren die BUG Verkehrsbau AG, eine mittelständische Unternehmensgruppe im Bereich Bahnbau und Bahnausrüstung.

Das Eisenbahn-Erlebniszentrum habe er vor mehr als zehn Jahren kennengelernt und über Jahre mit Spenden unterstützt. „Pasewalk hatte, historisch betrachtet, immer einen bedeutenden Bahn-Knotenpunkt. Hier wurde der Berufszweig besonders gepflegt. Genau an diesem Standort wollen wir die Eisenbahn-Historie erhalten und pflegen. Unser Ziel ist es, den touristischen und musealen Charakter des Eisenbahn-Erlebniszentrums zu entwickeln.“

Verein konnte Projekt allein nicht finanzieren

Vereinsvorsitzender Jörg Görl erinnerte an die Anfangsjahre. Aus einer Arbeitsfördermaßnahme der Pomerania in den 1990er-Jahren ging, als der Arbeitsmarkt sich veränderte, 2003 der Lokschuppen Pomerania-Verein hervor. „Wir haben uns um das Objekt gekümmert und die touristische Schiene zu einem Standbein gemacht. Als Verein sind wir aber auch an unsere Grenzen gestoßen, denn 6000  Quadratmeter überdachte Fläche und ein 3,5  Hektar großes Außengelände wollen unterhalten werden.“

Die Studie zum Lokschuppen, vorgelegt im März, habe belegt, dass der Weg richtig war, aber über ein verändertes Marketingkonzept und über Investitionen die wirtschaftliche Rentabilität des Standortes verbessert werden muss. Derzeit werden jährlich bereits rund eintausend Übernachtungen und zehntausend Besucher gezählt. Wirtschaftlich gesehen fehlen an einer schwarzen Null jedoch noch immer bis zu 50.000  Euro jährlich.

Eine Prioritätenliste, so Martin Thomas, soll die ersten Arbeits- und Sanierungsschritte aufführen. Gebäudesicherung, Kläranlage, Wegeverhältnisse – die Liste wird lang werden. Ein Teil der unternehmenseigene Lehrausbildung könne er sich schon jetzt in Pasewalk vorstellen, sagte er. „Es ist ein Projekt, das uns über Jahre beschäftigen wird.“