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Am helllichten Tag

Krackower stellen Diebe - und die entkommen trotzdem

Krackow / Lesedauer: 2 min

Mitarbeiter einer Logistikfirma in Krackow ertappten ein Diebesduo auf frischer Tat. Trotzdem konnten beide unversehrt die Grenze in Richtung Polen passieren: Die Polizei war nicht schnell genug vor Ort.
Veröffentlicht:15.12.2019, 16:31

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Lange Zeit blieb die Firma Transport und Logistik GmbH Ulrich Nikolaus im abgelegenen Gewerbegebiet „Klarsee“ Krackow von Dieben verschont. Denn das Firmengelände ist eingezäunt, gilt als gesichert. Im November und Dezember schlugen allerdings Diebe gleich zweimal zu. „In der Nacht zum 12. November stiegen sie über den Zaun und entwendete aus einer Kiste Altbatterien“, berichtet Geschäftsführer Stefan Nikolaus. Weil pro Batterie 35 Euro Pfand fällig sind, werden auch die umzäunt und verschlossen gelagert.

Auf frischer Tat ertappt

Kurz vor dem Wochenende nun trauten die Schlosser des Unternehmens ihren Augen nicht. Mitten am Tag machten sich zwei Männer auf dem Gelände zu schaffen und lagerten erste Batterien in den Kofferraum ihres Autos um. „Die Männer wurden natürlich angesprochen, dass sie das unterlassen und die Batterien zurück stellen sollen. Das taten sie auch, setzen sich ins Auto und verschwanden Richtung Grenzübergang“, so Stefan Nikolaus. Ihr Fahrzeug und sie selbst wurden „im Abflug“ noch fotografiert.

Verfolgungsfahrt bis zur Grenze

Per Handy informierten die Mitarbeiter Firmenchef Stefan Nikolaus, der sich gerade auf dem Weg in Richtung Firmensitz befand. Dieser informierte über den Vorfall der Polizei. „Mir wurde da gesagt, dass derzeit keine eigene Streife in Grenznähe, aber eine Bundespolizeistreife in der Region sei. Ich sollte mich wieder melden, wenn ich das Fahrzeuge sehe und es eventuell eine andere Richtung einschlägt“ Da Stefan Nikolaus Fahrzeugtyp und Kennzeichen von den Mitarbeitern wusste, musste er auf das Diebesduo nicht lange warten. Beide waren mit ihrem Auto in Richtung Grenzübergang Linken unterwegs. Stefan Nikolaus folge dem Fahrzeug. Die Ernüchterung kam dann am Grenzübergang: Von Kräften der Polizei fehlte jeder Spur! Das Diebesduo verschwand so gemächlich über die Grenze Richtung Polen.

Polizei war nicht schnell genug

Das Diebesduo konnte entkommen. Nachermittlungen ergaben später, dass auch das Kennzeichen in Polen gestohlen war. Stefan Nikolaus telefonierte dann noch einmal mit der Polizei, auch um seinen Ärger deutlich zu machen. Da erfuhr er, dass die Aussage, Bundespolizisten würden sich in der Region aufhalten, sehr weit gefasst sei. Vermutlich hätten sie es einfach nicht geschafft, schnell genug vor Ort zu sein. „Ich bin ziemlich sauer: Da werden Diebe auf frischer Tat gestellt, Bilder werden angefertigt, das Kennzeichen wird gemeldet und trotzdem wird einem nicht geholfen. Das, alles kann ich nicht verstehen“, so der Geschäftsführer.