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Gesundheitsreport für Vorpommern

Krankmeldungen steigen stark an

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Mehr als vier Wochen pro Jahr waren Arbeitnehmer in Ostvorpommern und Uecker-Randow vergangenes Jahr krankgeschrieben. Das zeigen Zahlen der Krankenkasse Barmer. Die Werte für die beiden Altkreise liegen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Veröffentlicht:22.07.2019, 08:30

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Erwerbstätige aus den Altkreisen Uecker-Randow und Ostvorpommern melden sich häufiger krank als die meisten anderen Deutschen. Das geht aus den aktuellen Auswertungen des Gesundheitsreports der Barmer-Krankenkasse hervor. Die Menschen aus der Uecker-Randow-Region fielen im Jahr 2018 durchschnittlich 24,14 Tage aus, Beschäftigte aus dem Altkreis Ostvorpommern haben sich im Schnitt 22,2 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Zum Vergleich: Der deutschlandweite Schnitt liegt bei 18,3 Krankheitstagen je Arbeitnehmer. „Die Fehlzeiten in Ostvorpommern liegen 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, in Uecker-Randow sind es sogar mehr als 30 Prozent. Das sind alarmierend hohe Zahlen“, sagt Jörg Schröter, Regionalgeschäftsführer der Barmer-Krankenkasse in Anklam.

Uecker-Randow ist Spitzenzeiten bei Krankmeldungen

In Mecklenburg-Vorpommern fehlten Beschäftigte im Schnitt 22,2 Tage. Während die Zahlen in Ostvorpommern damit identisch mit denen des Bundeslandes sind, schneidet der Altkreis Uecker-Randow selbst im landesweiten Vergleich schlecht ab. Nirgendwo anders in Mecklenburg-Vorpommern sind Arbeitnehmer so lange krank gewesen wie in Uecker-Randow – und 2018 ist kein Einzelfall. „Die Ergebnisse entsprechen denen der Vorjahre. Es fällt schwer Gründe zu nennen, warum gerade dort Erwerbstätige überdurchschnittlich häufig und lange krankgeschrieben sind“, sagt Jörg Schröter.

Sowohl in Ostvorpommern als auch in Uecker-Randow sind im Jahr 2018 die Atemwegserkrankungen der häufigste Grund für eine Krankschreibung gewesen. Fast jeder zweite Arbeitnehmer war der Barmer zufolge von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt betroffen. „Das ist wenig überraschend. Die heftige Grippe- und Erkältungswelle Anfang des vergangenen Jahres zeigt sich in den Zahlen“, sagt Jörg Schröter. In Uecker-Randow blieben Beschäftigte deshalb durchschnittlich 3,9 Tage zu Hause, in Ostvorpommern waren es durchschnittlich 3,3 Tage.

Lange Fehlzeiten wegen Rückenschmerzen

Viele Krankschreibungen und lange Fehlzeiten gab es auch aufgrund von Rückenschmerzen. Fast jeder vierte Beschäftigte ist von Krankheiten des sogenannten Muskel-Skelett-Systems betroffen gewesen. „Bei Rückenschmerzen deuten sich im Vergleich tendenziell höhere Fehlzeiten in ländlichen Gebieten an. Die Ursache könnte sein, dass die Menschen hier häufiger körperlich belastenden Tätigkeiten nachgehen als in den städtischen Räumen“, erklärt Schröter. Rückenschmerzen führten im Schnitt sogar zu längeren Fehlzeiten als Krankheiten des Atmungssystems, weil sie oft langwieriger sind. In Uecker-Randow fehlten die Beschäftigten im Schnitt 5,32 Tage, in Ostvorpommern liegt die Zahl bei 5,17 Tagen.

(Foto: WARNING)

Auch psychische und Verhaltensstörungen führen laut der Barmer zu langen Fehlzeiten. Das ist offenbar aber nicht nur ein regionaler Trend: „Einen Anstieg an Krankschreibungen wegen Angststörungen, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen ist bundesweit zu bemerken“, sagt Jörg Schröter. In Ostvorpommern fehlten wegen dieser Krankschreibungen die Beschäftigten im Schnitt 3,51 Tage, in der Uecker-Randow-Region waren es 2018 gar 5 Tage je Arbeitnehmer.