Schock in Strasburg: In der Nacht zu Donnerstag ist ein Feuer im Strasburger Kulturhaus ausgebrochen, das das Gebäude weitestgehend zerstört hat. Die Feuerwehr wurde nach Angaben von Strasburgs Gemeindewehrführer René Gosse gegen 3.30 Uhr informiert. Beim Eintreffen der Kameraden stand das Gebäude bereits in Flammen.
Noch am Vormittag hatten Kameraden aus fünf Feuerwehren mit den Löscharbeiten zu tun, immer wieder tauchten Glutnester auf. Im Einsatz waren rund 40 Feuerwehrleute aus den Wehren Strasburg, Blumenhagen, Groß Luckow, Neuensund und Pasewalk. Letztere waren mit der Drehleiter vor Ort, um das Feuer von oben zu löschen.
Einbruch tags zuvor
Ob von der „Seele von Strasburg” noch etwas zu retten ist, glaube er nicht, meinte Wehrführer Gosse. Vom linken Teil des Hauses waren nur noch die Grundmauern stehen geblieben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.
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Nach Nordkurier-Informationen wird bei dem Feuer von Brandstiftung ausgegangen. Im Gebäude soll ein Kanister gefunden worden sein. Nach Angaben von Strasburgs Bürgermeisterin Heike Hammermeister-Friese (CDU) war in das Kulturhaus am Tag zuvor eingebrochen worden. Die Täter haben Scheiben und Türen zerschlagen und randaliert.
Kulturministerin und Landrat kommen
„Mir fehlt die Sprache”, sagte die Bürgermeisterin. Nach ersten Schätzungen betrage der Schaden rund 3,5 Millionen Euro. „Das ist ein herber Verlust für die Kulturschaffenden und Bürger der Stadt Strasburg sowie unserer Region sowie auch ein Rückschlag für gemeinsame Projekte”, sagte der zweite Stellvertreter des Landrates Dietger Wille. Wille, der als Dezernent sowohl für Brand- und Katastrophenschutz als auch für Kultur und Bildung im Kreis verantwortlich zeichnet, zeigte sich angesichts des völlig ausgebrannten Gebäudes, das einen festen Platz in der Stadt und ihrer Geschichte hatte, erschüttert.
Am Nachmittag soll es einen Vor-Ort-Termin in Strasburg mit Bettina Martin, MV-Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Landrat Michael Sack (CDU), Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß (SPD) und der Bürgermeisterin geben. Bettina Martin hat ihren Wahlkreis in der Uecker-Randow-Region. „Wir wollen beraten, wie wir diesen Verlust ausgleichen und die Entwicklung des kulturellen Lebens im Kreis weiter voranbringen können”, sagte Dezernent Wille.