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Bußgelder

Maskenverweigerer und Hundehalter füllen Gemeindekassen

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Seitdem die Menschen im Südosten Vorpommerns mehr Zeit zu Hause verbringen, zeigen sie sich offenbar häufiger gegenseitig an. Das spiegelt sich in den Bußgeld-Einnahmen in Pasewalk und Löcknitz wider.
Veröffentlicht:21.02.2022, 05:24

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Die Corona-Pandemie bringt Menschen in Pasewalk, Löcknitz und Penkun offenbar dazu, sich häufiger gegenseitig anzuzeigen. Maskenmuffel und Hundehalter spülten in den Jahren 2020 und 2021 Geld in die Kassen der Kommunen.

Das Amt Löcknitz-Penkun hat 40 Prozent mehr Geld aus Ordnungswidrigkeiten eingenommen als in den Jahren zuvor. Ein ähnliches Phänomen ist in der Stadt Pasewalk und den zum Amt Uecker-Randow-Tal gehörenden Gemeinden zu verzeichnen. 3.300 Euro hat die Stadt laut Bürgermeisterin Sandra Nachtweih (CDU) im Jahr 2021 wegen Ordnungswidrigkeiten wie Lärm oder Hundedreck eingenommen. Gerechnet habe man gerade einmal mit 500 Euro wie im Jahr 2019.

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Weniger Ablenkung, mehr Anzeigen

Wie kommt es dazu? Sandra Nachtweih hat eine Erklärung. „Im Jahr 2021 sind mehr Einnahmen zu verzeichnen, die indirekt mit Corona zu tun haben könnten. Da die Bürgerinnen und Bürger wahrscheinlich vermehrt zu Hause waren und weniger Ablenkung in Anspruch nehmen konnten, ist bei den Anzeigen für ruhestörenden Lärm, Hundekotverschmutzungen und Reinigungspflichten in der Stadt und im Amtsbereich eine Zunahme zu verzeichnen.“

Im Amtsbereich Löcknitz-Penkun wurden nach Auskunft von Hauptamtsleiterin Anke Timm in den Jahren 2020 und 2021 rund 400 Corona-Kontrollen durchgeführt. Dabei sei es hauptsächlich um fehlende Mund-Nasen-Bedeckungen in Supermärkten und Corona-Tests bei sogenannten körpernahen Dienstleistungen gegangen. 15 Verfahren seien mit Bußgeldern in Höhe von durchschnittlich 50 Euro geahndet worden.

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Zuerst wird geredet und ermahnt

Dabei brummen die Behörden Dreckspatzen und Querulanten keinesfalls sofort Bußgelder auf. Vielmehr setzen sie auf Gespräche und Einsicht. Bei reinen Corona-Kontrollen wurden „vorwiegend präventive Maßnahmen durchgeführt, Ermahnungen ausgesprochen, Gespräche mit Bürgern, Gewerbetreibenden, Gaststätten geführt sowie Hinweise nach der zu der Zeit gültigen Corona-Landesverordnung gegeben“, erklärte Anke Timm.

Die Stadt Pasewalk hat wegen Corona-Verstößen sogar kein einziges Bußgeld verhängt, sagte Sandra Nachtweih. „Im Rahmen des Außendienstes wird regelmäßig auf die Einhaltung der jeweils bestehenden Corona-Maßnahmen geachtet und bei Bedarf geahndet sowie Verwarnungen ausgesprochen. Soweit die Verwaltung Hinweise zu möglichen Verstößen erhält, wird dem nachgegangen. Da aber die von uns angesprochenen Bürger den Anordnungen nachgekommen sind, war die Verteilung von Bußgeldbescheiden bisher nicht notwendig.“

Größter Posten sind die Parksünden

Die Gesamteinnahmen aus Ordnungswidrigkeiten, zu denen zum Beispiel auch Parksünden gehören, lagen in Pasewalk im Jahr 2021 bei 23.300 Euro. Im Jahr 2020 waren es nur 22.400 Euro und 2019 hat die Stadt 23.750 Euro aus solchen Verstößen eingenommen.

Aus dem Strasburger Rathaus gab es auf Nordkurier-Nachfrage keine Auskunft über Einnahmen in der Corona-Pandemie.