Bereits um 9 Uhr stauten sich am Samstag auf der Treppe im historischen Gebäudeteil des Oskar-Picht-Gymnasiums Pasewalk die Besucher. Schüler mit Namensschildern nahmen dort Gruppe für Gruppe in Empfang, um sie durch die Gebäude zu lotsen. Mittendrin: Schulleiterin Cornelia Kühne-Hellmessen. „Wir nutzen heute diesen Tag als Schaufenster. Wir wollen unsere gute Arbeit an diesem Bildungsort vorstellen. Wir wollen zeigen, dass der kritische Eindruck, der in der Vergangenheit entstanden ist, nicht dem Bild entspricht“, sagte sie. „Deshalb freue ich mich auch, dass heute mehr Schüler als sonst vor Ort sind, um das Profil unserer Schule zu verdeutlichen.“
Der Tag der offenen Tür wendet sich vor allem an die Sechstklässler der Schulen der Uecker-Randow-Region und ihre Eltern, weil die Familien vor der Entscheidung über die weitere Schullaufbahn der Kinder stehen. Geöffnet waren alle Klassen- und Fachräume, wo Lehrer und Schüler Einblicke in die einzelnen Fächer und die Kurse der Ganztagsschule gaben.
Hier können die Schüler Japanisch lernen
Eine Tür weiter empfingen Anna Wilk, Lehrerin für Deutsch und Geschichte, und ihre Kollegin Eltern und Schüler inmitten einer Ausstellung mit Unterrichtsmitteln. Zitate an der Tafel forderten Wissen aus der Welt der Literatur ab. Darunter Fontanes „Effi Briest“ oder Sätze aus „Romeo und Julia“ von William Shakespeare. Beide klärten, wie unterrichtet wird und welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Da die zukünftigen Siebtklässler neben der Pflichtfremdsprache Englisch die Wahl zwischen Polnisch und Französisch haben, gab es an diesem Tag auch einen Sprach-Schnupperkurs. Das Gymnasium überraschte dann noch mit einem weiteren Angebot: Japanisch. Seit August ist Heike Papenthin, die 15 Jahre in Japan lebte, Lehrerin an der Pasewalker Schule. Deutschlandweit gebe es keine 30 Schulen, die diese Sprache unterrichten, verdeutlichte sie. „Für die Schüler ist das natürlich ein unwahrscheinlicher Vorsprung und eine riesige Chance, wenn sie diese Sprache erlernen, sagte sie.
Die Besucher haben ihre Wahl getroffen
Ole Schwarz und Moritz Klug erläuterten in einem weiteren Zimmer die Funktionsweise eines 3D-Druckers und ließen die Besucher erleben, wie aus Kunststoff Teelichtschalen entstehen. Nebenbei präsentierten sie ihre eigenen 3D-Druck-Gesichter aus Filament, einer Thermopaste. Beeindruckt zeigten sich Berenike und Norman Thiede aus Krugsdorf. Ihr Sohn Emil soll in Pasewalk im Schuljahr 2020/21 eingeschult werden. „Nach dem, was wir gesehen haben, ist das Pasewalker Gymnasium schon die richtige Wahl“, meinten beide.
Aktuell besuchen rund 430 Schüler das Oskar-Picht-Gymnasium, verdeutlichte die Schulleiterin. Mit rund 40 Lehrern sei die Schule gut ausgelastet. Aktuell nimmt die Einrichtung die Anmeldungen für das neue Schuljahr entgegen. Erfahrungsgemäß werden es bis zu 80 Kinder sein, die dort neu einsteigen werden, so die Schulleiterin.