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Polizeieinsatz in Pasewalk

Plötzlich steht die Polizei bewaffnet vorm Bett

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Stellen Sie sich vor, Sie schlafen friedlich nach einem verrückten Tag – und dann stürmt das SEK ihre Wohnung. Diesen Albtraum erlebte ein junger Pasewalker.
Veröffentlicht:14.09.2015, 17:02

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Der 27-jährige Rocco (Name ist der Redaktion bekannt) lebt in der Wohnung eines Prenzlauer Vermieters in der Pasewalker Breitscheid-Straße. Als Rocco am Morgen auf der Toilette war, hörte er plötzlich hinter sich ein lautes Geräusch. Und plötzlich fiel in dem winzigen Raum der Putz herunter. Aus der Nachbarwohnung kam die Spitze eines Schlagbohrhammers durch die Wand. Warum? Rocco weiß es nicht. Er weiß nur, dass dem Nachbarn der Strom abgestellt wurde. Dieser war offensichtlich auf der Suche nach einer Leitung, die er anzapfen konnte.

Aber es sollte noch schlimmer für den jungen Mann kommen. Der Nachbar unter ihm feierte eine lautstarke Party. Das Trinkgelage artete wohl in eine Schlägerei aus. Rocco klopfte beim Nachbarn an die Tür und bat um Ruhe. Der Nachbar blutete an der Hand und hatte ein Handtuch herum gewickelt. „Ich habe ihn noch gefragt, ob er Hilfe braucht, dann bin ich nach oben gegangen“, erzählt der junge Mann.

Gegen 6 Uhr mit einmal Lärm. Roccos Wohnungstür flog aus der Verankerung. Acht SEK-Leute stürmten seine Wohnung. „Sie schrien: ‚Wo sind die Waffen?’“, erinnert sich Rocco. Aber er habe gar nicht gewusst, was sie von ihm wollen. In Handschellen wurde er eine halbe Stunde lang verhört.

Es stellte sich heraus: Der stark alkoholisierte Nachbar hatte behauptet, dass sein Nachbar mit Gewehren bewaffnet vor ihm gestanden habe. Das Einsatzkommando fand aber nur eine Spielzeugpistole.

Aber wer bezahlt jetzt die kaputte Tür? Für den in Prenzlau ansässigen Vermieter ist die Sache rechtlich klar: „Der Mieter hat die Wohnung von mir mit einer heilen Tür bekommen.“ Ausgang ungewiss.