Box-Legende Hans-Ulrich Wegner stattet seiner Heimatstadt Penkun morgen mal wieder einen Besuch ab. Anlass ist seine Ehrenbürgerschaftstafel, die zweieinhalb Wochen nach seinem 80. Geburtstag in der Stadtkirche feierlich enthüllt wird. Da will er natürlich dabei sein.
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„Er hat sein Kommen zugesagt“, versicherte Ingelore Vogelsang aus dem evangelischen Pfarramt. Wie kommt es, dass ausgerechnet das Gotteshaus als geeigneter Ort für die Auszeichnung des Sportlers ausgewählt wurde? „Ulli Wegner hat seine Kindheit und die Schulzeit in Penkun verbracht“, erklärte Pastor Bernhard Riedel. In der Stadtkirche Penkun sei der gebürtige Stettiner am 25. März 1956 konfirmiert worden. Vor drei Jahren zur Goldenen Konfirmation sei er als Kirchenmitglied in Penkun gewesen. Man freue sich, dass ein „Weltmeistermacher“ und berühmter Box-Trainer Sohn dieser Stadt ist, sagte Bernhard Riedel.
Sportverein, Elternhaus und Bierstübchen sind ein Muss
Mit der Ehrenbürgerschaftstafel wolle man dies öffentlich zeigen – noch zu Lebzeiten des Mannes, der seit dem Jahr 2002 Ehrenbürger der Stadt Penkun und seit dieser Zeit auch Ehrenmitglied des Penkuner Sportvereins ist. Der unlängst begangene Geburtstag sei für die Einweihung einer solchen Tafel ein würdiger Anlass, erklärte Bernhard Riedel. Der Pastor verwies zudem darauf, dass in der Stadtkirche auch die Tafel des zweiten Penkuner Ehrenbürgers Casper March (1619 bis 1677) hängt. Der gebürtige Penkuner March sei als Mediziner, Mathematiker und Astronom ein Universal-Gelehrter gewesen.
Wenn Ulli Wegner in seiner Heimat ist, sind für ihn oft drei Besuche ein Muss: einer beim Sportverein, einer bei der Familie, die vor einigen Jahren sein Elternhaus in der Schuhstraße 15 gekauft hat und darin lebt, und unbedingt eine Einkehr in Günters Bierstübchen. Auch dieses Mal hat er sich und seine Familie zu 12.30 Uhr in seiner ehemaligen Stammkneipe angekündigt, verrieten Ilse und Günter Krause. Für die Inhaber der Gaststätte im Stadtzentrum ist es nichts Aufregendes, den prominenten Gast und seine Begleitung zu bewirten. „Er gehört zu unseren besten Freunden. Wir freuen uns auf ihn, seine Frau und seine Familie“, sagte Ilse Krause.
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70. Geburtstag mit Frank Schöbel, Andrea Berg und Karl Dall gefeiert
Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln habe der Boxtrainer für sich und seine 15-köpfige Gesellschaft bestellt. Dazu gebe es wahlweise Sauce Hollandaise oder braune Butter mit Semmelbröseln. Außerdem wolle sie frisches Rhabarberkompott und Pudding zubereiten. „Er mag Hausmannskost, alles ganz einfach, wie früher, wie Penkun.“ Das sei schon immer so gewesen. Bis vor einer Weile sei Ulli Wegner drei- bis vier Mal im Jahr ins Bierstübchen eingekehrt, immer dann, wenn ihr Mann Aal räucherte. „Er liebt Günters Aal.“ Vieles habe man gemeinsam erlebt. „Seinen 70. Geburtstag haben wir in Berlin gefeiert. Da waren Frank Schöbel, Andrea Berg und Karl Dall dabei. Er mag einfache, bodenständige Leute.“
Seit einer Weile sehe man sich nicht mehr so häufig. Im Alter falle das Reisen schwerer, sagt die 70-Jährige. Auch darum wollen sie den Sonntag mit Ulli und Margret Wegner ruhig angehen lassen.
Er schält den Spargel, sie schält nach
Der Tag solle nicht etwa in Arbeit ausarten. Einen Großteil der Aufgaben in der Gaststätte würden die Kinder erledigen. Sie und ihr Mann müssten allerdings zwölf Kilogramm Spargel schälen. „Mein Mann schält, ich schäle nach. Ich mag das nicht, wenn das alles zäh und faserig ist.“
Mit der Ankunft der Gäste aus Berlin rechne sie am Sonntag schon gegen 8, spätestens 9 Uhr. „Er lässt sich gern Zeit. Auf der Fahrt kann ja immer mal Stau sein.“ Bevor der Gottesdienst beginnt, wolle sich die Reisegesellschaft im Bierstübchen umziehen. Die Zeremonie in der Kirche wollen sich Ilse und Günter Krause auch nicht entgehen lassen. „Gegen 10 Uhr wollen wir alle Spalier stehen.“ Übernachten werde Ulli Wegner nicht in Penkun. Er reise am Nachmittag weiter an die Ostsee.
Der Gottesdienst mit Tafelenthüllung am Sonntag in der Stadtkirche beginnt um 10 Uhr. Wer dabei sein möchte, ist herzlich willkommen. Im Anschluss gibt es eine gesellige Runde, bei der auch Gespräche mit dem berühmten Boxtrainer möglich sind.
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